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31 Tage: CNN+ ist Geschichte

Der neue Streamingdienst, der sechs US-Dollar pro Monat kosten sollte, wird bereits in einer Woche wieder beendet.

Jeffrey Katzenberg hat wohl am Donnerstagabend groß gefeiert, denn sein Streamingdienst Quibi wird nicht mehr den Rekord des kürzesten Anbieters seines Genres haben. Obwohl der Dienst mit fast zwei Milliarden von Investoren ausgestattet wurde, sendete die OTT-Plattform nur zwischen April und Dezember 2020. Der Rekord geht nun an das Nachrichtenangebot CNN+, denn die neue Führung von Warner Bros. Discovery hat festgelegt, dass CNN+ zum 30. April wieder beendet wird. Damit war man einen Monat und einen Tag auf Sendung.

CEO David Zaslav war verärgert, dass der frühere Chef Jason Kilar das Projekt noch vor der Fusion startete und dafür auch viele hochrangige Produzenten und Moderatoren kostspielig abwarb. Aufgrund der Rechtssituation konnte sich Zaslav allerdings nicht mit der WarnerMedia-Führung austauschen.

"Diese Entscheidung steht im Einklang mit der breiteren Direct-to-Consumer-Strategie von WBD", sagte Chris Licht, der neue CEO von CNN, in einer Erklärung. "In einem komplexen Streaming-Markt wollen die Verbraucher Einfachheit und einen All-in-Service, der ein besseres Erlebnis und mehr Wert bietet als eigenständige Angebote." Zaslav hat in der jüngsten Vergangenheit offen über seinen Wunsch gesprochen, alle Streaming-Video-Assets des Unternehmens, zu denen auch Discovery+ und HBO Max gehören, unter einem einzigen Dach zu vereinen.

Andrew Morse, der stellvertretende CNN-Chef, der das neu gestartete Streaming-Video-Angebot sowie die digitalen und spanischsprachigen Aktivitäten von CNN beaufsichtigt, wurde nach Angaben dieser Personen frühzeitig über die Entscheidung informiert und wird voraussichtlich nach einer Übergangszeit ausscheiden. Alex MacCallum wurde zum Leiter des digitalen Bereichs ernannt, und die Mitarbeiter von CNN+ werden für die nächsten 90 Tage bezahlt und erhalten die Möglichkeit, sich nach anderen Positionen innerhalb des Unternehmens umzusehen.

In einer Besprechung sagten Licht und JB Perrette, der Leiter der Streaming-Abteilung von Warner Bros. Discovery, den Mitarbeitern, dass die Qualität des Produkts nicht in Frage stehe, sondern dass CNN+ nicht in die Strategie des Unternehmens passe. "Es ist nicht Ihre Schuld, dass man Ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen hat", sagte Licht zu den Mitarbeitern. Dennoch droht Dutzenden von neuen Mitarbeitern der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
22.04.2022 08:48 Uhr Kurz-URL: qmde.de/133859
Fabian Riedner

super
schade


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