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«ZDFzoom» möchte sich neu erfinden

Das Doku-Label des ZDF plant in einer Testphase bis Anfang August drei eigenständige Reihen, um ein neues, junges Format für die ZDFmediathek und das Hauptprogramm zu entwickeln.

Aufgrund der UEFA Champions League und den dadurch gesendeten Zusammenfassungen am späten Mittwochabend müssen sich die Zuschauer von «ZDFzoom» noch bis zum 20. April gedulden, ehe die erste Reportage des Monats zu sehen sein wird. Eine Woche später startet das ZDF dann eine fast viermonatige Testphase, die sich bis Anfang August erstreckt und in der drei dramaturgisch und grafisch eigenständige Doku-Staffeln gesendet werden. Ziel dieser Testphase sei, so teilte es das ZDF mit, „mit Blick auf die Resonanz ein neues, junges Format für die ZDFmediathek und das ZDF-Hauptprogramm zu entwickeln“.

Von der Produktionsfirma K2H stammt die fünfteilige Reihe «Die Spur», die sich der forensischen Aufarbeitung von gesellschaftspolitischen Themen und Ereignissen widmet. Geplante Themen sind dabei Tönnies, Xavier Naidoo, Mieten und Grundstückpreise sowie die Flut im Ahrtal. „Ein Team aus zwei Journalisten rekonstruiert Geschichten und Missstände, spürt Verantwortliche auf, zeichnet ein Gesamtbild mit dem Ziel, keine Fragen offenzulassen“, beschreibt der Mainzer Sender das Format. Am 25. Mai soll die letzte Ausgabe ausgestrahlt werden. Danach übernimmt zwischen dem 1. und 22. Juni die vierteilige Serie «Digital Empire», die aus dem Hause finally. stammt. Die Sendung möchte hinter die Kulissen unseres digitalen Alltags blicken, lebt von sehr nahen persönlichen Begegnungen mit Protagonisten und hat eine grafisch geprägte Erzählweise. Im Mittelpunkt steht die Frage, was hinter den Kulissen passiert, wenn die Menschen klicken, swipen, bestellen, matchen. Geplante Themen sind Diskriminierende Algorithmen, Onlinedating und dezentralisierte autonome Organisationen (DAOs).

Abschließend hat Banijay die fünf Folgen umfassende Reihe «Grauzone» produziert. Darin sollen kontroverse Themen, wie Verhütung, Atomkraft und Lobbyismus, behandelt werden. «Grauzone» beleuchtet dabei alle Schattierungen zwischen schwarz und weiß. Die Hosts decken Missstände in ihrer Komplexität auf und lassen Menschen mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen zu Wort kommen. Ziel sei auch ein Verstehenwollen der "Gegenseite".

„Mit akribischer Recherche Missstände aufdecken und drängende gesellschaftspolitische Fragen klären – das Versprechen bleibt, alles andere wird anders“, erklärt Markus Wenniges, Leiter der Redaktion Dokumentationen, und betont: „Nach mehr als zehn Jahren «ZDFzoom» erzählen wir Dokumentationen ganz neu, mit festem Blick auf eine junge Zielgruppe in der ZDFmediathek.“ Am Sendeplatz immer mittwochs um 22:45 Uhr soll sich hingegen nichts ändern. Die Testphase richte sich an „Menschen zwischen 30 und 40 Jahren, die Dokus lieben“. Wenniges weiter: „Mit Hilfe von Interviews, Studien und kreativen Partnern hat die Redaktion Dokumentationen, in der ZDF-Chefredaktion, Formate für diese Zielgruppe entwickelt. Gemeinsam mit unseren Zuschauerinnen und Zuschauern wollen wir jetzt herausfinden, welche Erzählform am besten zu ihren Bedürfnissen passt.“ Alle Formate würden umfangreich auf den Social-Media-Plattformen des ZDF begleitet, um ein „innovatives Doku-Format für die ZDFmediathek und das ZDF-Hauptprogramm“ zu entwickeln.
07.04.2022 16:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/133613
Veit-Luca Roth

super
schade


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Tags

Grauzone ZDFzoom Die Spur Digital Empire

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