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Fynn Kliemann – Heimwerkerkönig und erfolgreicher Musiker

Im Rahmen einer Webserie gründete der Webvideoproduzent sogar sein eigenes Reich – das Kliemannsland.

Die YouTube-Karriere von Fynn Kliemann startete als Heimwerker. Eigentlich schätzt er sich selbst nicht als sonderlich handwerklich begabt ein, doch gibt nicht so schnell auf und hat so schon die unterschiedlichsten Projekte verwirklicht, welche sich Millionen von Menschen online ansehen. Inzwischen ist der Webvideoproduzent auch weit darüber hinaus bekannt, etwa für seine Musik oder seine Webserie «Kliemannsland».

Fynn Kliemann kam am 1. Mai 1988 in Niedersachsen zur Welt und wuchs gemeinsam mit seinen zwei Brüdern und mehreren Pflegegeschwistern auf. Nach seiner Schulzeit absolvierte er in Bremen eine Ausbildung zum Mediengestalter. Alles startete damit, dass er mit seiner Freundin in ein altes Haus auf dem Land zog und dort viel herrichten und reparieren musste. Er filmte seine Projekte und wollte die Aufnahmen seinen Freunden zeigen. Die Videos landeten schließlich auf seinem YouTube-Kanal, den er bereits 2009 gegründet hatte. Rasend schnell verbreiteten sich die Clips wie Kliemann einen Hühnerstall, eine Baseball-Wurfmaschine oder einen Tisch baut. Der schnelle Schnittstil, Humor und zahlreiche Missgeschicke wurden zu seinem Markenzeichen. Das erfolgreichste Video auf dem Kanal, mit 591.000 Abonnenten ist der Bau eines Pickup Trucks, welches 2,9 Millionen Mal geklickt wurde. Auf ähnlich hohe Aufrufzahlen kommen der Bau eines Teichs, von Gartenmöbeln oder eines Terrassendachs.

Der selbsternannte „Heimwerker King“ beendete viele seiner Videos mit kurzen Liedern, in denen er den Videoinhalt noch einmal zusammenfasste. Die Leidenschaft für die Musik begleitete Kliemann schon seit seiner Kindheit. Er spielte zunächst Schlagzeig und war später Gitarrist in einem Singer-Songwriter-Duo. Einige Clips dazu landeten auch auf YouTube, so dass das Plattenunternehmen „Four Music“ auf den Künstler aufmerksam wurde. Kliemann lehnte einen Plattenvertrag jedoch ab und entschied sich dazu, sein erstes Album in Eigenregie zu produzieren, wozu er gemeinsam mit Niklas Tietjen das Label „two Finger Records“ gründete. Kürzere Musikstücke wurden auf dem Kanal „fimbim“ hochgeladen, der heute Fynn Kliemann Musik heißt. Im September 2018 erschien das Debütalbum „nie“, welches auf Vorbestellung erhältlich war. Für mehr als 100.000 verkaufte Einheiten wurde ihm die Goldene Schallplatte verliehen.

Das wohl größte Projekt des Unternehmers ist das Kliemannsland, welches im April 2016 gegründet wurde. Das Kreativprojekt startete als Webserie, die für den NDR produziert wurde und bis 2020 von funk mitfinanziert wurde. Es entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Gasthofs im niedersächsischen Dorf Rüspel. Fynn Kliemann bezeichnet sich selbst als Heimwerkerkönig des Landes und auf einer Internetseite kann jeder einen Bürgerausweis für das Kleimannsland beantragen. Gemeinsam mit Freiwilligen wurden dort zahlreiche Veranstaltungen wie ein Weihnachtsmarkt, Konzerte, ein Flohmarkt oder Liveprogramme organisiert. Auch ein eigenes Café wird dort betrieben, es entstand ein Hanflabyrinth und eine Artsafari. Außerdem kann man zahlreiche Workshops wie etwa zu Drohnen, Yoga, Musik produzieren, Nähen, kreativem Schreiben, schweißen oder Goldschmieden besuchen. Alle Bürger des Kliemansland können über die Plattform „Fynder“ Vorschläge für neue Projekte einbringen, über die dann abgestimmt wird. Der gleichnamige YouTube-Kanal misst 653.000 Abonnenten und auch hier wurden die zahlreichen Videos bis zu zwei Millionen Mal geklickt.



Auch auf Netflix schaffte es Kliemann gemeinsam mit Olli Schulz in der Dokuserie «Das Hausboot» über die Renovierung des ehemaligen Bootes von Gunter Gabriel zu einem Studio für kleine Fernseh- und Musikproduktionen. Zudem produzierte der 33-Jährige die Dokumentation «100.000 – Alles, was ich nie wollte», die im Mai 2020 in den deutschen Kinos laufen sollte. Die Corona-Pandemie verhinderte allerdings den Kinostart, so dass der Film online angesehen werden konnte und danach auf Joyn abrufbar ist. Kliemann gewann 2020 zudem den Musikpreis 1 Live Krone in der Kategorie „Bester Künstler“ und den MTV Europe Music Award als „Best German Act“.
10.04.2022 11:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/133480
Laura Friedrich

super
schade


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YouTuber Kliemannsland Das Hausboot 100.000 – Alles was ich nie wollte

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