Die Überraschung bei
ABC dürfte groß gewesen sein. Denn was am letzten Sonntag bei den Zuschauerratings passiert ist, hätte vor drei Wochen noch niemand zu glauben gewagt.
Zum zweiten Mal in Folge mussten sich die erfolgsverwöhnten Damen der
«Desperate Housewives» (rechts im Bild) von den jungen Doktoren der Drama-Serie
«Grey´s Anatomy» geschlagen geben. Dies kommt insofern noch überraschender, da auf NBC mit den Olympischen Spielen eigentlich eine größere Programmvielfalt und -konkurrenz (durchschnittlich mehr als 20 Millionen Zuschauer) vertreten ist.
Waren es in der vergangenen Woche (12. Februar) noch
25,4 Millionen Zuschauer, die die Auflösung des Cliffhangers der vorher ausgestrahlten Episode erleben wollten, schalteten an diesem Sonntag wiederum
24 Millionen Menschen ein.
Eine Erklärung für diesen Zuschaueraufschwung ist leicht zu geben. Am 05. Februar lief auf ABC das Sportevent schlechthin - der
Superbowl. Jede Sendung, die im Anschluss an die Live-Übertragung programmiert wird, hat somit ein Lead-in, von dem andere Sendungen nur träumen können. In diesem Jahr entschied man sich bei ABC für eine Episode von «Grey´s Anatomy», da man beim Sender der Ansicht war, das das vorhandene Zuschauerpotenzial noch lange nicht voll ausgeschöpft sei.
Der Erfolg gab den Programm-Chefs Recht, knapp
38 Millionen Zuschauer schalteten die
Post-Superbowl-Episode ein und markierten eine neue Bestmarke für die noch junge Serie (Serien-Start 2004/05). Gleichzeitig war es das beste Rating einer Post-Superbowl Sendung seit fünf Jahren. Zum Vergleich: In der Zeit vor der Superbowl-Ausstrahlung erreichte die Serie im Schnitt ca. 17,9 Millionen Zuschauer.
Um noch ein Wort zu der Serie der letzten TV-Season zu verlieren: Auch wenn der Eindruck durch die oben genannten Entwicklungen entstanden sein mag, die letzten zwei Ausstrahlungen der
«Desperate Housewives» haben mit
23,4 bzw. ca. 23,3 Millionen Zuschauern keinesfalls mit sinkenden Zuschauer-Ratings zu kämpfen. Der bisherige Durchschnitt der aktuellen Season liegt mit über 25 Millionen Zuschauern sogar mehr als eine Million höher, als in der Premieren-Season 2004/05.