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Die Kritiker: «Schüleraustausch»


Story
Der 19-jährige Florian (Bruno Bruni) und die beiden 18-jährigen Freunde Matthias (Daniel Zillmann sowie Enrique (Julius Jellinek) freuen sich besonders zur Schule zu dürfen, denn heute treffen die französischen Austauschschülerinnen an, die mit ihren Reizen nicht geizen.

Die drei Jungen bereiten sich auf drei Wochen feiern, Spaß haben und Geschlechtsverkehr vor. Doch die Freude wird vermiest, denn ihr Rivale Henk (Otto Birnbaum) taucht in seinem Jeep auf und sorgt dafür, dass Florian und seine Freunde mit ihrem VW-Bus aus der Kurve fliegen, sodass Florian vor Wut kocht. An der Schule angekommen, lässt er sich von Henk und seinen beiden dumpfbackigen Spießgesellen Kevin (Bo Hansen) und Benny (Patrick Kalupa) zu einer Wette provozieren: Das Team, das mit mehr Französinnen schläft, bekommt das Auto des Verliererteams. Doch so leicht, wie sich die Jungs das vorgestellt haben, geht es dann doch nicht, da die Mädchen Sophie (Josefine Preuß) und Caro (Sinta Weisz) ihre eigenen Vorstellungen haben.

Darsteller
Josefine Preuß («Schloss Einsten») ist Sophie
Sinta Weisz («Unter uns») ist Caro
Maxi Warwel («Arme Millionäre») ist Laure
Emma Daubas ist Daphne
Bruno Bruni («Das geheime Leben der Spielerfrauen») ist Florian

Kritik
Die neue „mady by Prosieben“-Produktion fängt viel versprechend an, sofern man sich den mehr als abgedroschenen Klappentext noch nicht durchgelesen hat. Doch sobald die Handlung beginnt, kann der Zuschauer sein Gehirn ausschalten und sich von den teils veralteten Klischees berieseln lassen. „Sex sells“ – von diesem Motto lässt der Münchner Privatsender wohl nicht ab, auch wenn es teils schon mehr als primitiv dargestellt wird.

Zu Beginn des Filmes wird dem Zuschauer regelrecht das Machogehabe der jungen Männer aufgeführt, wobei sie sich gelegentlich noch mit kleinen Streichen ärgern, was nun nicht wirklich auf einem Nenner zu bringen ist - ob nun den Probanten ein Kondom ins Gesicht fliegt oder Schlagsahne in die Hose gesprüht wird. Super, alles schon gesehen.

Sehr tragisch ist es im Übrigen auch, dass einige Darsteller bei der Produktion nicht deutlich genug sprachen, denn es wirkt zu mindestens so, als wurde heftig nachsynchronisiert, wobei die Lippenbewegungen meist nicht übereinstimmen. Ein weiteres, aber inhaltliches Sprachproblem, trug sich dann noch auf: Für gewöhnlich sprechen junge Französinnen gebrochenes Deutsch, sofern sie nicht von der Kindheit auf die Sprache gelernt haben. ProSieben hielt es sich allerdings vor, insbesondere den Hauptdarstellerinnen, Hochdeutsch sprechen zu lassen. Sehr unlogisch dürfte dem Zuschauer erscheinen, dass sich die Französinnen auch untereinander auf Deutsch unterhalten und dies sogar richtig gut.

Ungewöhnliche Tiefe zeigt der zweite Abschnitt des «Schüleraustausches», als sich plötzlich Florian in Sophie verliebt und die Wette außer Acht lässt. Dabei kommt es natürlich zu Missverständnissen zwischen den beiden und Sophie sieht sich nur als Mittel zum Zweck. Es beginnt die übliche Rückeroberung, die jedem Zuschauer aus vergangen Produktionen bekannt sein dürfte.

Insgesamt kann man den Film ehrlich gesagt vergessen. Für die junge Zielgruppe wird es aber allemal reichen, bei Quotenmeter.de bekommt der Film hingegen nur 15 Prozent. Diese lassen sich übrigens teilweise von der guten Produktionsart mit Kameraführung aber auch vom ansprechendem Set ableiten. Auf die schauspielerische Leistung, insbesondere von Bruno Bruni und Josefine Preuß dürften die Verantwortlichen wohl auch stolz sein. Größtes Manko am Film ist und bleibt aber die dürftige Story.
20.02.2006 20:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/13330
Steffen Seel

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Schüleraustausch

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