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Nach BBC und CNN: Auch ARD und ZDF stellen Berichterstattung aus Russland ein

Bereits gestern machte die Runde, dass große Sender weltweit die Berichterstattung aus Russland einstellen, nun ziehen die deutschen öffentlich-rechtlichen Medien mit.

Grund für diesen Entschluss ist das neue russische Mediengesetz, welches nach Meldungen der Sender die Pressefreiheit stark einschränke. Erst am Freitag wurde das entsprechende Gesetz in Moskau verabschiedet und ARD und ZDF ließen verlauten, dieses vorerst zu prüfen und mitunter die Berichterstattung aus Moskau zu kappen. Intern werde jedoch das ARD Studio Moskau vom WDR weiter betrieben. In der an die Öffentlichkeit gerichtete Meldung beider Sender lautet es weiter: "Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender werden von ihren anderen Standorten aus weiterhin das Publikum umfassend über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren."

Das Deutschlandradio schloss sich ARD und ZDF an und ein Sprecher sagte gegenüber ZEIT ONLINE: "Deutschlandradio wird vor dem Hintergrund des am Freitag verabschiedeten Gesetzes die Berichterstattung aus dem Korrespondentenstudio Moskau vorerst aussetzen." Der vor Ort stationierte Korrespondent des Deutschlandradio werde von Warschau aus weiter über den Krieg in der Ukraine berichte, hieß es weiter. Damit ziehen nach CNN, BBC, CBC und Bloomberg weitere große Medien ihre Schlüsse aus den Bestimmungen in Russland und stellen die Arbeit zeitweise oder ganz ein.

Dabei handelt es sich keinesfalls um reine PR- oder öffentlichkeitsgerichtete Aktionen. Russlands Präsident schränkte mit seinen neuen Gesetzen am Freitag nicht nur die freie Meinungsäußerung in Russland weiter ein, er sprach die klare Drohung aus, dass durch die neuen Bestimmungen bis zu 15 Jahre Haft drohen können. Bei Verbreitung von "Falschinformationen" über die russischen Streitkräfte. Die Definition, was "Falschinformationen" sind, obliegt wohl allein dem russischen Machthaber. Das russische Parlament hatte der Gesetzesänderung zugestimmt.
06.03.2022 09:39 Uhr Kurz-URL: qmde.de/132915
Felix Maier

super
schade


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