Die European Broadcasting Union hat den Ausschluss Russlands in Abstimmung mit den Mitgliedern am Freitagnachmittag bekannt gegeben.
Der
«Eurovision Song Contest» ist ein Musikfest zur Völkerverständigung Europas. Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine und des Einmarschs russischer Truppen in das Nachbarland ist dieses Vorhaben mit einer Teilnahme Russlands am diesjährigen Wettbewerb in Turin am 14. Mai ad absurdum geführt. Daher hat die European Broadcasting Union (EBU) am Freitagnachmittag bekannt gegeben, dass kein russischer Musikact in Italien auf der Bühne stehen wird.
„Der Vorstand der EBU traf die Entscheidung auf Empfehlung des Leitungsgremiums des Eurovision Song Contest, der Reference Group, heute auf der Grundlage der Regeln der Veranstaltung und der Werte der EBU“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Meldung. Die Entscheidung spiegele „die Besorgnis wider, dass angesichts der beispiellosen Krise in der Ukraine die Aufnahme eines russischen Beitrags in den diesjährigen Wettbewerb den Wettbewerb in Verruf bringen würde“.
Die Entscheidung sei in Absprache mit den Mitgliedern der EBU getroffen worden. Bereits am Donnerstag forderte die Ukraine den Ausschluss des russischen Beitrags. Weitere Sendervertreter aus Europa hatten sich infolgedessen mit der Ukraine solidarisiert. Verantwortlich für die Teilnahme ist aber nicht das Land selbst, sondern die teilnehmende Rundfunkanstalten, weshalb die Ukraine darauf hinwies, dass das staatlich geförderte Fernsehen Propaganda von Präsident Wladimir Putin verbreite und sich nicht an journalistische Standards halte.
Die EBU betonte in ihrer Mitteilung: „Die EBU ist eine unpolitische Mitgliedsorganisation von Rundfunkveranstaltern, die sich der Wahrung der Werte des öffentlichen Dienstes verschrieben hat. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, die Werte eines kulturellen Wettbewerbs zu schützen, der den internationalen Austausch und die Verständigung fördert, das Publikum zusammenbringt, die Vielfalt durch Musik feiert und Europa auf einer Bühne vereint.“
In einem gemeinsamen Statement haben sich nun auch ARD und ZDF zum Ausschluss Russlands zu Wort gemeldet und die Entscheidung der EBU begrüßt. Wörtlich heißt es: "Der ESC ist ein musikalisches Fest der Völker Europas. Er repräsentiert Werte wie Freiheit und Vielfalt und ist ein friedlicher Wettstreit kreativer Köpfe. Wenn ein Teilnehmerland des ESC von einem anderen angegriffen wird, sind wir innerhalb der europäischen ESC-Familie solidarisch. Deshalb ist die Entscheidung gegen die Teilnahme Russlands an dieser Stelle richtig", erklärten die ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger und ZDF-Intendant Thomas Bellut.
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