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Mindestens 40 Mio. Euro: Netflix investiert in französische Filme

Auch in Filme mit einem Budget von weniger als vier Millionen Euro soll investiert werden.

Netflix hat eine Dreijahresvereinbarung mit französischen Filmgilden unterzeichnet, um mindestens 40 Millionen Euro in die Finanzierung französischer und europäischer Filme zu investieren, die in französischen Kinos erscheinen werden. Netflix hatte zuvor einen Pakt mit den französischen Rundfunkbehörden unterzeichnet, um im Rahmen eines französischen Dekrets, das aus der Umsetzung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (Avms) stammt, mit der Investition von 20 Prozent ihrer Jahreseinnahmen in französische Inhalte, sowohl Serien als auch Filme, zu beginnen.

Die Vereinbarung vom Dienstag sieht vor, dass Netflix vier Prozent seines in Frankreich erzielten Jahresumsatzes in die Finanzierung französischer und europäischer Filme investiert, wobei mindestens 30 Millionen Euro in französischsprachige Filme investiert werden. Alle diese Filme werden in den französischen Kinos uraufgeführt und 15 Monate später auf Netflix veröffentlicht. Netflix wird sieben Monate lang ein exklusives Fenster zu diesen Filmen haben. Der Pakt sieht auch eine Bestimmung für Filme mit niedrigerem Budget vor. Es enthält eine Diversitätsklausel, nach der Netflix mindestens 17 Prozent der 40 Millionen Euro für die Finanzierung französischsprachiger Filme mit einem Budget von weniger als vier Millionen Euro aufwenden muss. Der Streamer muss in der Vorfinanzierungsphase, also spätestens zu Beginn der Hauptdreharbeiten, in mindestens zehn Filme investieren.

Bis heute ist Netflix der erste und einzige Streaming-Dienst, der diese Vereinbarung mit den französischen Filmorganisationen BLIC (Bureau de liaison des industries cinématographiques), BLOC (Bureau de liaison des organisations du cinema) und ARP (Société civile des auteurs réalisateurs producteurs) unterzeichnet hat. Frankreich ist auch das einzige Land in Europa, das einen solchen Deal mit Netflix oder einer anderen Plattform abgeschlossen hat. Der Streamer musste zuvor 36 Monate warten, um auf Filme zugreifen zu können, die in Frankreich ins Kino kommen, und hofft, dass das derzeitige 15-Monats-Fenster innerhalb der nächsten drei Jahre verkürzt wird. Die strengen Fensterregeln Frankreichs haben Netflix daran gehindert, seine Filme im Wettbewerb in Cannes als Weltpremiere zu zeigen, da das Festival verlangt, dass jeder konkurrierende Film in Frankreich einen Kinostart vorweisen muss.

22.02.2022 16:13 Uhr Kurz-URL: qmde.de/132671
Veit-Luca Roth

super
schade


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