Seit dem 22. Januar 2022 läuft die neue Staffel «Deutschland sucht den Superstar». Dass es schwierig werden wird, war klar, doch so schwierig?
Es bestand letzte Woche wohl minimale Hoffnung, als geschrieben werden konnte, dass
«Deutschland sucht den Superstar» scheinbar seine Zielgruppe gefunden hatte und man sich mit 2,5 Millionen Zuschauern am Samstagabend endlich über mehr Zuschauer als in der Vorwoche freuen konnte. Falsche Hoffnung. Oder auch: Nur ein Strohfeuer. Am gestrigen 12. Februar 2022 gab es die absolute Packung für RTL und das neu aufgelegte «DSDS». Es schauten lediglich 1,73 Millionen Zuschauer das ehemalige Bohlen-Format, der Marktanteil krachte mit 6,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche über 2 Prozentpunkte nach unten. Mit den 0,58 Millionen Zielgruppen-Zuschauern ist auch das letzte Fünkchen Daseinsberechtigung dahin, denn es fiel die Zweistelligkeit und man landete mit 9,6 Prozent Anteil am entsprechenden Markt auf dem Boden der Tatsachen.
Doch warum? Ja, ProSieben startete mit der
«Die Stapelshow» neue Show-Konkurrenz und zum Start lief es mit 1,49 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 5,3 Prozent ordentlich. Vor allem dürften hier die 0,78 Millionen aus der klassischen Zielgruppe und die damit verbundenen 12,4 Prozent Marktanteil das Gesamtbild aufwerten, doch in vergangenen Jahren, hätten wir an dieser Stelle nicht einmal über derartige Konkurrenz für «DSDS» gesprochen. Ansonsten wurden in den gestrigen Primetimes keinerlei Rekorde gebrochen, rein an den anderen Formaten des Abends kann es also nicht liegen.
Einen Lichtblick gibt es für RTL jedoch immerhin.
«7 Tage - 7 Köpfe» hielt ab 23:00 Uhr zumindest die Zuschauer in Köln. Doch auch hier lief das Comeback am Donnerstag letzte Woche um Längen besser. Die Show war vor 3,44 Millionen Zuschauern und 1,09 Millionen Umworbenen mehr als stark gestartet und nach den vielen Comebacks in letzter Zeit war klar, dass dieser Wert nicht gehalten werden wird. Dass es jedoch direkt am zweiten Termin nur rund die Hälfte an Publikum geben wird, tut schon weh. So schauten gestern am späten Abend noch 1,73 Millionen Zuschauer der Runde zu, der Marktanteil fiel auf 9,0 Prozent. Bei den Umworbenen steigerte sich der dreifarbige Sender sogar auf 0,68 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 14,9 Prozent. Mehr war da wohl nach der langen «DSDS»-Ausgabe für das zurückgekommene Format einfach nicht drin - schade.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Es gibt 11 Kommentare zum Artikel
13.02.2022 18:21 Uhr 9
13.02.2022 18:38 Uhr 10
13.02.2022 19:02 Uhr 11
Der relative Marktanteil ist schon herb. Wenn man dann noch das Ganze auf die absoluten Zuschauer umrechnet, wird deutlich, dass da für die Privaten immer weniger zu holen ist. Gestern Abend zwischen 20.15 und 22.15 Uhr gesamt ca. 28,4 Mio. Zuschauer und auch bei der Zielgruppe 14-49 "nur" ca. 6 Mio. Zuschauer. Und das erst Mitte Februar, wo die warne Jahreszeit noch einige Wochen entfernt ist. Selbst wenn ein Wunder eintreten sollte und der Marktanteil sich verdoppeln sollte wären es nur ca. 3,4 Mio. Zuschauer.
RTL ist da für mich im Moment auch noch ein spezieller Sender. Nach dem Wechsel der Geschäftsführung ist diese letztes Jahr doch recht selbstbewusst aufgetreten. Nach dem Motto, geht mal bei Seite wir wissen wie es geht und die bisherigen haben doch keine Ahnung gehabt wie Fernsehen funktioniert. Die Trennung von Bohlen war da nur der besondere mediale Leuchtturm. Problem bei solchen Aktionen ist aber, dass man dann auch liefern muss. Nur sehe ich da keine Erfolge bisher. Im Fall DSDS haben sie mit der Umgestaltung den Quotentrend nach unten wohl nur noch beschleunigt. Neue Formate laufen auch irgendwo im nichts zwischen Durchschnitt und kann eigentlich weg, aber wir haben keinen Ersatz.