UFA Serial Drama hat «Leon – Glaub nicht alles, was du siehst» einen weiteren Event-Spin-Off gestartet. Produzentin Herre erklärt, wie so ein Format entsteht.
Hallo Frau Herre, Ende Januar startete das «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Spin-off «Leon – Glaub nicht alles, was du siehst». Angesichts des Titels wird wohl nicht alles so sein, wie es scheint?
Hallo Herr Riedner, genauso ist es. Unser Titel bringt es auf den Punkt. Unser Format spielt sehr geschickt mit Erwartungen und Gefühlen. Unsere Zuschauer:innen können sich auf Überraschendes gefasst machen – aber nicht immer dort, wo man es erwartet.
Wovon handelt der Spin-off von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»?
Es geht um den Charakter Leon Moreno aus «GZSZ», der mit seinem Sohn Oskar zusammen an die Ostsee zieht, um sich einen Traum zu verwirklichen. Vom Leben am Meer, seiner Beach-Food Location mit seinem Buddy Conny, einem Kite-Lehrer, und einem etwas gechillterem Leben als in Berlin. Gleich zu Beginn hat er eine Begegnung, die ihm fast den Boden unter den Füßen wegzieht. Natürlich ist das eine Begegnung mit einer geheimnisvollen Frau. Einer Frau, die auch uns bekannt vorkommt… Das wird hochemotional und extrem spannend.
Wie muss man sich die Entwicklung eines Event-Spin-offs bei Ihnen im Haus vorstellen? Treffen Sie sich jedes Jahr und diskutieren, was man so machen könnte?
So ähnlich… Allerdings tun wir das nicht nur einmal im Jahr, sondern mehrmals. Die Entwicklung und das Timing eines Spin-offs für ein so erfolgreiches Format wie «GZSZ» erfordert nicht nur Kreativität und gute Ideen, sondern auch viel Fingerspitzengefühl. Die Fragen, welche Rolle gerade inhaltlich für eine Geschichte außerhalb des «GZSZ»-Kosmos passt und wie das organisatorisch mit den Produktionsabläufen einer täglichen Serie lösbar ist, müssen immer an erster Stelle stehen. Wir haben noch viele spannende Ideen im Köcher. Aber jede Story muss sich gut ins «GZSZ» Jahr einfügen.
Warum haben Sie sich für die Produktion auf der Ostsee-Insel Rügen entschieden? Gehört die Location zur Story?
Auch das war ein komplexer Prozess. Dass Leon mit seinem Kite-begeisterten Sohn Oskar ans Meer zieht, war von Anfang an gesetzt. Auch, dass wir an der Ostsee drehen wollen, stand früh fest. Die wunderschönen Strände, genügend Wind und die gesamte Atmosphäre passen einfach super zu unserer Geschichte. Auf Rügen haben wir am Ende unser „perfect match“ gefunden: Eine tolle Location für „Morenos Beach-Food“, ideale Kite-Bedingungen und zwei wunderschöne Innenmotive. Und übrigens eine wahnsinnig tolle Unterstützung auf der Insel für unseren Dreh!
Susan Sideropoulos kehrt mit «Leon» zur «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Familie zurück – und gleich mit einer Doppelrolle?
Mit Susan zusammen diese Geschichte und die unterschiedlichen Rollen zu erarbeiten, war eine große Freude. Susan arbeitet als Schauspielerin sehr genau und gewissenhaft. Die detaillierte Vorbereitung auf diese doppelte Herausforderung hat sowohl ihr als auch unserem Regisseur Klaus Knoesel großen Spaß gemacht. Das Ergebnis ist absolut sehenswert. Inhaltlich kann ich dazu nicht mehr sagen, um nicht zu viel zu verraten. Unbedingt ansehen!
Wie sahen die Verhandlungen mit Sideropoulos aus? War Sie für das Projekt gleich Feuer und Flamme?
Susan ist mit Leib und Seele Schauspielerin. Als ich ihr unsere Idee erzählt habe, war sie begeistert. Und damit wieder ein Teil der «GZSZ»-Familie zu werden, hat nicht nur uns, sondern auch ihr großen Spaß gemacht.
Daniel Fehlow ist bereits seit 1996 bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» dabei. Wie schreibt man eine solche Figur vorübergehend hinaus?
Diese Frage muss ich eigentlich an meine Kolleg:innen bei «GZSZ», rund um Produzentin Petra Kolle, weitergeben. Wie oben schon erwähnt, ist es nicht immer einfach, inhaltlich in der Serie genau auf den Zeitpunkt hinzuerzählen, an dem wir die Rolle für den Spin-off Dreh brauchen. Und natürlich muss das wieder mit der täglichen Ausstrahlung der Serie zusammenpassen. Das ist komplex – aber wir reden während der Planungsphase viel miteinander, um alles unter einen Hut zu bekommen. Und unsere gemeinsame geballte Daily-Erfahrung hat uns auch sehr geholfen.
Wie wichtig ist eigentlich RTL+ für die Produktionen von UFA Serial Drama? Werden Ihre Geschichten dort stark nachgefragt?
RTL+ ist in mehrfacher Hinsicht wichtig für UFA Serial Drama. Wir wissen, dass auch unsere drei erfolgreichen täglichen Serien «Unter uns», «Alles was zählt» und «GZSZ» dort stark nachgefragt werden. Und wir wissen sehr zu schätzen, dass wir neben der täglichen Ausstrahlung dort die Geschichten unserer beliebten Charaktere auch außerhalb des Serienkosmos weiterzählen können.
Aber genauso wichtig ist für uns die lineare TV-Ausstrahlung. Unsere Fans lieben ihre „tägliche Dosis“ zur immer gleichen Sendezeit. Die verlässlichen Slots mit ihren Lieblingscharakteren sind eine wichtige Größe im Tagesablauf.
Deswegen haben wir uns zusammen mit unserer RTL-Redakteurin Christiane Ghosh entschlossen, die außergewöhnliche Geschichte um Leon Moreno auch im TV in Spielfilmlänge zu senden. Damit unsere treuen Fans, die jeden Tag einschalten, am 15.Februar .22 einfach vor dem Fernseher sitzenbleiben und im Anschluss an GZSZ einen emotionalen Abend genießen können.
Sie waren auch für die RTL-Serie «Nachtschwestern» verantwortlich. Waren Sie enttäuscht, dass es nach zwei Staffeln nicht weiter ging?
Die «Nachtschwestern» waren ein echtes Herzensprojekt. Unser starkes Ensemble und unser Team haben mit viel Leidenschaft die emotionalen Geschichten in der Notaufnahme lebendig werden lassen. Natürlich hätten wir die Geschichten um Ella und Nora gerne weitererzählt.
Toll ist, dass man die 20 Folgen immer noch bei RTL+ sehen kann.
Können Sie abseits von «Leon» schon von neuen Projekten berichten, die Sie umsetzen werden?
Leider nein. Da ist einiges in Entwicklung. Aber leider zu früh, um darüber zu sprechen.
Danke für Ihre Zeit!
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