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Cornelius Obonya: ‚Das Risiko bleibt gleich‘

Quotenmeter redete mit dem österreichischen Schauspieler, der schon zwei Mal an Corona erkrankte. Ein Gespräch über Impflicht am Set und die Politik von Kanzler Kurz.

Hallo Herr Obonya. Vielen Dank für das Gespräch! Sie haben für «Spuren des Bösen» und «Maria Theresia II» die Romy erhalten. Darf ich Fragen, wo diese bei Ihnen stehen?
Da muss ich korrigieren. Ich war zwar nominiert, habe sie aber nie erhalten. Wenn würden sie bei mir dort stehen, wo ich sie sehen, aber auch wieder vergessen kann. Nach dem Preis ist vor dem Preis.

Sie standen für den Zweiteiler «Muttertag. Ein Taunuskrimi» vor der Kamera. Welche Rolle übernehmen Sie?
Die eines Mannes, der an seiner Mutter und an dem dafür vorgesehenen Gedenktag viel zu leiden hatte.

Die UFA-Fiction-Produktion basiert auf dem Roman von Nele Neuhaus. Haben Sie schon einmal ein Buch von ihr gelesen?
Vor den Dreharbeiten noch nicht.

Die Regie übernahm Felix Herzogenrath, der zuletzt mit zahlreichen Reihen bei Das Erste und ZDF hohe Werte generierte. Wird auch dieser Spielfilm wieder ein Straßenfeger?
Das kann Ihnen leider nur das Publikum beantworten. Wenn wir die Freude ausstrahlen, die wir bei den sehr ernsthaften Dreharbeiten hatten, sollte der Funke überspringen.

Demnächst sind Sie auch im SWR-«Tatort» zu sehen. Hat Ihnen die Zusammenarbeit mit Eva Löbau Freude bereitet?
Oh, ja. Eine feine Kollegin, mit der ich sehr gerne gespielt habe.

Sie standen auch für die Servus-TV-Serie «Letzter Gipfel» vor der Kamera. Würden Sie die Arbeit wiederholen, immerhin gibt der Senderchef Corona-Leugnern viel Sendezeit?
Ursprünglich sollte ich die ganze Reihe der Altausseekrimis drehen. Es gab ein paar Gründe diese Zusammenarbeit zu beenden, aber hauptsächlich auch deswegen, weil ich mit den Drehbüchern nicht mehr zurecht kam. Ich kann nur sagen, dass ich ganz klar für Testungen und das Impfen bin, um Menschen zu schützen. Und mir ist sehr an Neutralität bei diesem Thema gelegen.

Sie wohnen in Österreich und dort wurde eine Corona-Impfpflicht eingeführt. Wird das die Dreharbeiten künftig erleichtern?
Ich denke, nein. Da die Impfung zwar vor schwerem Verlauf schützt, nicht aber vor Ansteckung, bleibt das Risiko für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich. Wie für alle Menschen. Wir werden weiter testen, etc. müssen. Dennoch bin ich persönlich für die Impfpflicht. Mein Vertrauen in die Wissenschaft und in die Menschen, die etwas davon verstehen, ist gegeben.

In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es bei zahlreichen Produktionsfirmen eine Art „Impfpflicht“. Ist das nötig, dass die Kosten von Blockbuster-Produktionen nicht unnötig durch Verschiebungen in die Höhe schießen?
Ja, ich halte das für gut. Die Kosten allein durch die Testungen sind für die Produktionen sehr hoch. Zumindest etwas kann man das dadurch eingrenzen. Wir werden mit diesen Dingen leben müssen. Impfungen gegen diverse andere Krankheiten, wie zum Beispiel Masern und Kinderlähmung, hinterfragt auch keiner. Wir machen es einfach. Meine Frau und ich hatten nun schon zum zweiten Mal eine Corona-Erkrankung, trotz Boosterimpfung. Im Vergleich zum ersten Mal, war der Verlauf weniger heftig. Wir hätten beide nicht wieder so rasch arbeiten können. Und genau darum geht es.

Sebastian Kurz ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr Kanzler von Österreich. Wo haben Sie die Berichterstattung verfolgt, in Deutschland oder Österreich? Und wie können Sie diese einordnen?
Ich habe die Berichterstattung durchgängig verfolgt. Es gibt zum Glück Qualitätszeitungen und funktionierendes öffentlich-rechtliches Fernsehen in unserer beider Länder, die eine sachliche Berichterstattung gewährleisten. Was heraus kam und kommt, was die Herrn Kurz nahestehenden - und plötzlich nicht mehr so nahestehenden - Politikerinnen und Politiker veranstaltet haben, ist ein Sittenbild aufs Innigste abzulehnen. Ich empfinde das als nationalistischer, ausländerfeindlicher, die steuerzahlenden Menschen im Staate Österreich verachtender Unsinn. Die Zukunft wird weisen, wie der Staat insgesamt damit umgeht. Es gibt noch viel aufzuarbeiten, - z.B. hat meine Kollegin Katharina Stemberger mit einigen anderen die NGO „Courage-Mut zur Menschlichkeit“ ins Leben gerufen. Wir versuchen immer noch die asylberechtigten Familien aus den Lagern um Moria u.a. herauszubekommen. Der Außenminister, der das unter Kurz ablehnte, ist immer noch derselbe.

Können Sie uns schon verraten, welche Projekte Sie derzeit in Angriff nehmen?
Im Moment noch nicht - das wäre zu früh. Ich habe gerade an der Oper Graz Premiere mit „Morgen und Abend“ von G.F. Haas gehabt. Jetzt spiele ich die Vorstellungen und dann sehe ich weiter. Diverse Lesungen und Liederabende stehen an, das ist alles auf meiner Website zu finden.

Herzlichen Dank für Ihre Offenheit.

«Muttertag – Ein Taunuskrimi» läuft am Montag, den 14. Februar, sowie am Mittwoch, den 16. Februar, im ZDF.
14.02.2022 11:19 Uhr Kurz-URL: qmde.de/132431
Fabian Riedner

super
schade


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Spuren des Bösen Maria Theresia II Muttertag. Ein Taunuskrimi Tatort Letzter Gipfel Muttertag – Ein Taunuskrimi

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