Für Sat.1 ist es ein weiterer Teil der Informationsoffensive, die im August 2004 mit der Neugestaltung der Hauptnachrichtensendung begonnen hatte. Aus «18:30» wurde «Sat.1 News» - der Sender schaffte den Sprung mit ZDF-«heute-nacht»-Moderator Thomas Kausch sich qualitativ zu etablieren. Den Zuschauer gefallen die Nachrichten, die werktägliche Ausgabe hat im aktuellen Jahr (30.08.2005 – 10.02.2006) durchschnittlich 13,3 Prozent Marktanteil (2,80 Millionen Zuschauer) sowie 13,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. In beiden Gruppen liegt der Schnitt der Nachrichten über dem des Senders.
Schritt Nummer zwei, die Etablierung eines wöchentlichen Talks scheiterte. Bettina Rust ging mit «Talk der Woche» nur zehn Mal auf Sendung, durchschnittlich schalteten nur 0,88 Millionen Zuschauer ein. Der Gesamtmarktanteil betrug 4,2 Prozent, in der Zielgruppe erreichte die Sendung 4,5 Prozent am Sonntagabend.
Am 16. Januar 2006 startete dann «Sat.1 am Mittag». Nach Senderangaben sollte das 90minütige Mittagsmagazin die Informationslücke zwischen dem «Frühstücksfernsehen» und dem umgetauften «Sat.1 am Abend» früher «17:30» schließen. Die Premierensendung sahen starke 0,89 Millionen Zuschauer. Durchschnittlich wurde das Magazin von 12,4 Prozent der fernsehschauenden Zuseher gesehen. In der Zielgruppe konnte sich Sat.1 über 13,1 Prozent Marktanteil freuen.
So schön die Premierensendung auch war, die Zuschauerzahlen bröckelten ab. Die ehemalige «Newstime»-Frontfrau Mareile Höppner konnte am darauf folgenden Tag 0,71 Millionen Bundesbürger zum Einschalten bewegen (9,3|10,1), Ausgabe drei musste zehntausend Zuschauer abgeben (8,9|11,1), die Donnerstagssendung verfolgten nur noch 0,59 Millionen (7,3|10,1). Am Freitag wurde der Abwärtstrend wieder gestoppt, es schalteten 0,67 Millionen Bundesbürger ein (8,6|11).
In der ersten Woche verzeichnete «Sat.1 am Mittag» 0,71 Millionen Zuschauer und einen durchschnittlichen Marktanteil der Zuschauer ab drei Jahren von 9,3 Prozent. Bei der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen sahen 11,1 Prozent zu. Die Woche vom 23. bis 27. Januar fiel quotentechnisch stark ab: 0,58 Millionen Deutsche sahen die fünf Ausgaben, der Marktanteil betrug 7,3 Prozent bei allen und 8,6 Prozent in der Zielgruppe. In der dritten Sendewoche blieb die Zuschauerzahl konstant, der Marktanteil kletterte von 7,3 auf 7,9 Prozentpunkte. Bei den werberelevanten Zusehern waren 9,3 Prozent (+0,7 Prozentpunkte) die Woche über dabei.
Die vierte Woche war für das Team des neuen Boulevardmagazins die erfolgreichste Zeit. Mit 0,73 Millionen Zuschauern schlug man die Premierenwoche, allerdings blieb der Marktanteil von 8,9 Prozentpunkten unter dem ersten Wert (9,3%). In der Zielgruppe sahen «Sat.1 am Mittag» 0,40 Millionen Zuschauer, 11,7 Prozent Marktanteil wurden erreicht. Am Dienstag, den 7. Februar 2006, wurde mit 13,5 Prozent in der Zielgruppe ein neuer Rekordwert erreicht, bei den gesamten Zuschauern kommt man an das Premierenergebnis von 890.000 Zuschauern nicht heran.
Nicht erfolgreich startete am Montag das Magazin in eine neue Fünftagewoche. Nur 560.000 Zuschauer schalteten ein, bescherten Sat.1 einen Marktanteil von 5,9 Prozent bei allen Zuschauern (14-49: 8,8%).
Die ersten 21 Ausgaben verfolgten im Schnitt 0,65 Millionen Bundesbürger, hierbei lag der Marktanteil bei 8,2 Prozent. Sat.1 erreicht im Vergleich allerdings elf Prozent. In der Zielgruppe liegt der Berliner Sender bei 12,3 Prozent, das Mittagsmagazin aber nur bei 10,1 Prozent. Aufgrund der starken Schwankungen gibt es noch kein klares Quotenbild, ob der Sendung einer glücklichen Zukunft bevor steht oder in ein paar Monaten abgesetzt wird.