Der ehemalige «Der Lehrer»-Star Ginkel drehte im vergangenen Jahr eine neue Serie für Sat.1. Wir sprachen mit der Schauspielerin für «Nachricht von Mama».
Sie standen für das private Fernsehen zuletzt nicht mehr vor der Kamera. Welche beruflichen Herausforderungen haben Sie in dieser Zeit wahrgenommen?
Ich habe einige neue und unterschiedliche Projekte drehen dürfen, wie neue Filme für «Die Eifelpraxis», «In aller Freundschaft», «Soko Köln» und natürlich «Nachricht von Mama», was mich wirklich auch sehr herausgefordert hat.
Seit einem Jahr stehen Sie für die Das-Erste-Reihe «Die Eifelpraxis» vor der Kamera. Was macht Ihre Figur so besonders?
Vicky Röver ist eine kleine Kämpferin, für die Menschen und ihre Überzeugungen. Sie sagt oft und offen, was sie denkt auch wenn ihr das selbst Probleme einhandeln könnte. Sie liebt die Arbeit mit und für die Menschen. Sucht nach der Nadel im Heuhaufen und wird meist fündig.
Am Freitagabend schauen rund dreieinhalb Millionen Fernsehzuschauer die Episoden. Haben Sie von Ihrer Familie und Freunden schon zahlreiches Feedback erhalten?
Ja, in der Tat trudelte schon die eine oder andere Nachricht bei mir ein. Die waren dann auch eigentlich alle sehr wohlwollend, was mich sehr freut. Nicht, dass es immer um Lob ginge, aber es ist natürlich schön, wenn die eigene Arbeit von anderen gemocht wird.
Karin hieß Ihre Figur bei «Der Lehrer». Warum haben Sie die Serie nach der siebten Staffel verlassen?
Mein Lebensmittelpunkt mit meiner Familie ist Berlin, gedreht wurde in Köln. Wir haben den Spagat über viele Jahre gut hinbekommen, aber dauerhaft ein halbes Jahr weg sein, das wollte ich nicht. Außerdem soll man ja bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. Mit dazu kommt das berufliche Verlangen nach anderen Figuren und Herausforderungen.
Haben Sie weiterhin Kontakt zum Ensemble der Serie gehalten? Wie hat Hendrik Duryn auf die sinkenden Quoten reagiert?
Ich habe weiterhin Kontakt zu einigen meiner Kollegen vor und hinter der Kamera.
Zu seiner Reaktion fragen sie Hendrik am besten selbst.
Von «Der Lehrer» gab es neun Staffeln, das Format war lange ein großer Erfolg. Waren Sie stolz, dass Sie zu den Hochzeiten des Formats an Bord waren?
Ich denke, wir haben alle den Wunsch etwas zu tun, was uns erfüllt, herausfordert und im besten Fall Spaß macht. Wenn dieses „Etwas“ dann auch noch Erfolg hat, ist es ein großes Geschenk.
Ab 7. Februar 2022 sind Sie in «Nachricht von Mama» zu sehen. Worum geht es in der neuen Sat.1-Serie?
Ich versuche immer wieder, die acht Folgen von «Nachricht von Mama» zusammenzufassen und muss immer wieder feststellen, dass es gar nicht so einfach ist. Es passiert so wahnsinnig viel, es ist ein ständiger Wechsel von traurigen, nachdenklichen und lustigen Momenten. Permanent ploppt eine neues „Geheimnis“ auf. Ich denke, einschalten und schauen macht absolut und am meisten Sinn :-)
Es geht um einen Vater (Tobias) und seine drei Kinder, die von ihrer verstorbenen Frau und Mutter (Elli) einen Koffer voller Videobotschaften erhalten. Die Botschaften enthalten alltägliche Tipps, Lebensweisheiten bis hin zu unausgesprochen Tatsachen, die das Leben der Familie durcheinander wirbeln werden.
Elli möchte durch ihre Botschaften weiter Teil der Familie sein, sie trotz des eigenen Todes nicht im Stich lassen, nicht vergessen werden und eben ungeklärte Dinge offenbaren, bzw. zur Sprache oder ins Bewusstsein bringen.
Die Krankheit, der Tod und der Verlust eines geliebten Menschen spielen eine zentrale Rolle. Wie wird damit umgegangen, wie schafft man es den Blick nach vorne zu lenken.
Worin unterscheidet sich Ihre Serie von Ricky Gervais «After Life», das auf einem ähnlichen Konzept fußt und sehr erfolgreich bei Netflix ist?
Ich muss gestehen, ich kenne die Serie «After Life» gar nicht.
Die Corona-Zahlen veränderten sich während Ihrer letzten Dreharbeiten. Wie nimmt man die ständigen Veränderungen und neuen Regeln am Arbeitsplatz mit?
Ganz ehrlich, ich bin einfach froh arbeiten zu dürfen. Ich finde, dass gerade die Filmbranche schnelle und sichere Lösungen gefunden hat die Arbeit wieder aufzunehmen und ihre Mitarbeiter zu schützen.
Unterscheidet sich die Zusammenarbeit mit Christian Ulmens Pyjama Pictures von anderen Kollegen?
Es war eine kreative und inspirierende Zusammenarbeit mit der Pyjama Pictures, ein gutes Miteinander auf Augenhöhe und ich wurde in die für mich relevanten Prozesse mit einbezogen, was mir sehr wichtig war und ist.
Bei meinen bisherigen Projekten (Serien, Reihen) war das aber eigentlich auch immer der Fall.
Fernsehserien im Privatfernsehen sind derzeit ja nicht gerade erfolgreich. Selbst Top-Produktionen wie «Glauben» von Ferdinand von Schirach floppten massiv. Welche Reichweiten wünschen Sie sich?
Seit dem ersten Lesen der Bücher wollte ich Teil dieses Projekts sein und permanent folgten weitere Pluspunkte, die Besetzung, Regie, Kamera…
Es war eine fantastische Zusammenarbeit und es ist ein echtes Herzensprojekt. Da wünschen wir alle uns natürlich viele Zuschauer*innen, die man mit diesem Projekt berühren und erreichen kann.
Viel Erfolg!
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13.02.2022 18:19 Uhr 1