In der Hauptrolle der nicht-binären Charlie spielt Lea Drinda, die nirgendwo richtig reinzupassen scheint.
«Loving Her»-Produzentin Tasja Abel erklärte
im Quotenmeter-Interview den Begriff „Instant-Fiction“ so: „Mit Instant-Fiction sollen verkürzte Produktionsbedingungen und mit geringeren Budgets zeitlich relevante Stoffe und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen fiktional umgesetzt werden.“ Auf eben jene Produktionsform setzt der Spartensender ZDFneo nun erneut und dreht derzeit die sechsteilige Serie
«Charlie» (Arbeitstitel), die für den kleinen Sender und die ZDFmediathek produziert werden soll. Die Serie beschäftigt sich mit dem Thema Nicht-Binarität.
«Charlie» folgt der von Lea Drinda gespielten, gleichnamige Protagonistin, die sich weder als Frau noch als Mann fühlt. Sie ist Anfang Zwanzig, kommt aus einem Plattenbau und lebt noch bei Mutter Rowena (Bärbel Schwarz). Die hat weder ihr eigenes Leben noch die Finanzen der Familie im Griff. Beide hangeln sich von Job zu Job. Angestellt als Fahrradkurier bemerkt Charlie immer häufiger, dass die Erwartungshaltungen des Umfeldes nicht damit übereinstimmen, wie Charlie sich fühlt. Charlie scheint nirgendwo richtig reinzupassen, weder bei den coolen Jungs noch bei den überschminkten Mädels. Und in der chaotischen Familie gibt es nur Stress, als Rowenas Schwester Fabia (Katja Bürkle) lange aufgeschobene Schulden einzutreiben versucht. Immer öfter stellt sich Charlie die Frage, wo sie eigentlich hingehöre. Das Suchen und Finden der eigenen Nicht-Binarität katapultiert dabei nicht nur Charlie, sondern auch Charlies Umfeld aus der Komfortzone und rüttelt an scheinbar unumstößlichen Wahrheiten. Einzig im Rap findet Charlie eine Konstante und ein Ventil für die eigenen Gefühle.
In weiteren Rollen spielen Anna Bardavelidze, Danilo Kamperidis, Dalila Abdallah, Antonije Stankovic, Aiken-Stretje Andresen und Rouven Israel. Kerstin Polte und Greta Benkelmann inszenieren die Drehbücher von Lion H. Lau. «Charlie» ist eine Produktion der U5 Filmproduktion, als Produzenten fungieren Katrin Haase und Oliver Arnold. Die Dreharbeiten in Offenbach dauern voraussichtlich noch bis 11. Februar, ein Sendetermin steht trotz der schnellen Produktionsweise noch nicht fest.
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