Die «Tagesthemen»-Vertretung war einst beim NDR. Inzwischen moderiert sie bei RTL und brachte ein eigenes Buch heraus.
Die beliebte Fernsehmoderatorin Pinar Atalay ist vielen Zuschauern seit Jahren aus verschiedenen Fernsehsendungen bekannt. Sie moderierte bereits den ARD-Brennpunkt, die Phoenix-Runde und die renommierten «Tagesthemen». Seit 2021 ist sie für den Sender RTL tätig und führt dort durch die Sendungen «RTL Aktuell» und «RTL Direkt». Die Tochter türkischer Einwanderer musste sich ihren Weg vom Arbeiterkind in die Fernsehstudios Schritt für Schritt erarbeiten. Über ihre Erfahrungen hat sie ein Buch geschrieben, welches anderen Mut machen soll, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. "Schwimmen muss man selbst" ist gewissermaßen eine Anleitung zur Verwirklichung von Träumen. Als Beispiel dient ihr eigener Lebensweg.
Der Werdegang der Moderatorin
Pinar Atalays Eltern kamen 1972 vom türkischen Istanbul ins ostwestfälische Bösingfeld bei Extertal. Am 27. April 1978 kam im benachbarten Lemgo ihre zweite Tochter Pinar zur Welt. Das Mädchen legte Mitte der 1990er Jahre hier ihr Abitur ab. Nach dem Schulabschluss führte sie zunächst eine Boutique mit dem Namen "Supreme". Inspiriert von ihrer älteren Schwester kam sie auf die Idee, sich mit 19 Jahren bei Radio Lippe als Praktikantin zu bewerben, während ihre Mutter die Leitung der Boutique übernahm. Aus dem Praktikum wurde ein Volontariat und später eine freie Mitarbeit bei Radio Lippe und Antenne Münster.
Nach einigen Jahren im Radio wagte Pinar schließlich den Schritt ins Fernsehen, zunächst beim WDR. Sie moderierte die Sendung Cosmo-TV, später bei der ARD den ARD-Brennpunkt. Ab 2010 moderierte sie die «Phoenix Runde» und wurde so einem breiteren Publikum bekannt, bevor sie vier Jahre später Teil der «Tagesthemen» wurde. Hier blieb sie bis 2021 ein fester Bestandteil des Teams um Ingo Zamperoni und Caren Miosga.
Laut ihrer eigenen Aussage seien die Jahre beim Radio das beste Studium gewesen. 2021 beschritt die beliebte Moderatorin neue Wege, indem sie zum Privatsender RTL wechselte und dort zusammen mit Jan Hofer die Moderation des neuen Formats «RTL Direkt» übernahm. Die Moderatorin führt zudem ein glückliches Privatleben mit ihrem Mann und einer Tochter, die sie aber ganz professionell aus der Öffentlichkeit heraushält.
Das Buch
Der Weg vom Gastarbeiterkind in die Fernsehstudios war kein einfacher und oft wurde Pinar Atalay gefragt, wie sie das geschafft habe. Dabei wurde ihr bewusst, dass nicht der Migrationshintergrund ein Hindernis auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ist, sondern das Umfeld, in dem Arbeiterkinder aufwachsen. Sie brauchen Ermutigung, um neue Wege, abseits denen ihrer Eltern, zu gehen. Sie nennt ihre eigene Geschichte als Beispiel, um anderen Selbstvertrauen zu schenken. Interviews mit bekannten Persönlichkeiten wie Sibel Kekilli oder Manuela Schwesig runden die autobiografische Hilfe zur Selbsthilfe ab.
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