Die Erfolgsshow von ProSieben wechselte in diesem Herbst auf den Winter. Konnte das starke Quotenniveau der ersten Staffeln gehalten werden?
Das südkoreanische Format «King of Mask Singer» ist in Deutschland unter dem Namen
«The Masked Singer» bei ProSieben beheimatet. Seit Sommer 2019 wurden mittlerweile fünf Staffeln produziert, die ersten vier waren jeweils am Dienstag zur besten Sendezeit im Programm. Da die Live-Sendung allerdings regelmäßig stark überzieht, hatten sich viele Fans gewünscht, die Familienunterhaltungsshow aufs Wochenende zu legen. Der Unterföhringer Sender entsprach diesem Wunsch – auch weil man sich die Dienste von Moderator Matthias Opdenhövel exklusiv sicherte und er somit nicht mehr an die «Sportschau» im Ersten am Samstagvorabend gebunden war. Doch Programm am Samstagabend bedeutet auch mehr Konkurrenz, schließlich sendet RTL im Gegenprogramm das runderneuerte «Supertalent». Schaffte es «The Masked Singer» dennoch die Quoten konstant hoch zu halten?
Los ging die neue Staffel am 16. Oktober vor 2,97 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Damit lag man zwar deutlich über dem Niveau der allerersten Folge im Juni 2019, ProSieben verzeichnete aber auch klar weniger Zuschauer als bei den anderen drei Staffelauftakten in den Jahren zuvor, als regelmäßig weit über drei Millionen drin waren. Mit 1,64 Millionen Zuschauern in der klassischen Zielgruppe dürfte man in Unterföhring aber durchaus zufrieden sein, schließlich zwang man die RTL-Konkurrenz klar in die Knie. Mit Quoten von 11,3 Prozent bei allen und tollen 24,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen fielen die Werte sehr gut aus und nur wenig niedriger als an den Dienstagabenden. «Das Supertalent» kam im Übrigen lediglich auf 6,1 Prozent bei den Umworbenen.
Nach Jens Riewa, der sich als Chili verkleidete und in Folge eins die Maske abnehmen musste, wurde am 23. Oktober Pierre Littbarski enthüllt. Dies sahen 2,79 Millionen Zuschauer, wovon 1,57 Millionen aus der Zielgruppe stammten. Die Marktanteile lagen diesmal bei 10,7 respektive 24,1 Prozent. Die Zielgruppereichweite sank trotz konstanter Quote auf 1,57 Millionen. Die Marktanteile blieben mit 10,6 Prozent bei allen und 24,2 Prozent bei den Werberelevanten auch in Woche drei recht konstant. Die Enthüllung von Peter Kraus verfolgten Ende Oktober 2,72 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe verlor die rote Sieben weiter Zuschauer, es schauten noch 1,47 Millionen zu. Klagen auf hohem Niveau.
Einen Einschnitt bedeutete der 6. November, denn diesmal war nicht RTL die gefürchtete – aber ohnehin längst abgehängte – Konkurrenz, sondern das ZDF, das an diesem Abend «Wetten, dass…?» wiederbelebte. Dort war mit fast 14 Millionen Zuschauern das Interesse am größten. 45,7 beziehungsweise 50,2 Prozent Marktanteil gleichen fast utopischen Einschaltquoten. Selbstredend, dass «The Masked Singer» dadurch Einbußen hinnehmen musste, die allerdings verkraftbar waren. Man verlor etwa eine halbe Million Zuschauer, es wurden 2,20 Millionen ab Dreijährige ausgewiesen. In der Zielgruppe lockte man 1,12 Millionen an. In dieser Zuseherschaft war es die am wenigsten beachtete Sendung seit Sendestart, doch gemessen am Gegenprogramm konnte ProSieben sicherlich damit leben, schließlich verlor man „nur“ 350.000 junge Seher. Anders sah es auf dem Quotenmarkt aus, dort halbierte sich nahezu das Ergebnis. Insgesamt wurden 7,1 Prozent ausgewertet, in der Zielgruppe landete man bei 12,8 Prozent. ProSieben dürfte diesmal ohnehin eher auf die absoluten Zahlen geschaut haben.
Bestätigung fand man am 13. November, als 3,04 Millionen Zuschauer einschalteten und 11,4 Prozent des Gesamtmarktes belegten. Mit 1,61 Millionen waren diesmal sogar 25,1 Prozent möglich. Noch besser sah es am Finaltag aus. Den Sieger Alexander Klaws als Mülli Müller bestaunten 3,25 Millionen Zuschauer, wovon 1,77 Millionen werberelevante Seher waren. Die Marktanteile kletterten auf 12,3 beziehungsweise 25,6 Prozent.
Im Durchschnitt verbuchte die fünfte «The Masked Singer»-Staffel eine Reichweite von 2,83 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, was einem durchschnittlichen Marktanteil von grandiosen 10,6 Prozent entsprach. Mit 1,53 Millionen 14- bis 49-Jährigen holte man eine Einschaltquote von 22,7 Prozent. Im Frühjahr lagen die Werte der vierten Staffel bei 3,42 Millionen Zuschauern, wovon 1,99 Millionen der Zielgruppe angehörten. Die durchschnittlichen Marktanteile betrugen 12,1 beziehungsweise 25,4 Prozent. Im vergangenen Herbst holte die dritte Staffel 3,23 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und Marktanteile von 12,1 Prozent beziehungsweise 24,6 Prozent. Rechnet man 2021 den Ausrutscher gegen «Wetten, dass…?» heraus, lag zwar die Reichweite mit 2,95 Millionen deutlich darunter, die Quoten befanden sich aber trotz Sendeplatzwechsel weiterhin auf einem ähnlichen Niveau. Insgesamt standen 11,3 Prozent und in der Zielgruppe 24,6 Prozent auf der Uhr.
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