Nachdem El-Hassan einen Gastbeitrag in der ‚Berliner Zeitung‘ publizierte, war das Vertrauen gebrochen.
Nach wochenlangem Tauziehen hat der Westdeutsche Rundfunk Köln (WDR) eine Entscheidung gefasst: Der Sender wird zukünftig mit der Ärztin und Journalistin Nemi El-Hassan weder vor, noch hinter der Kamera zusammen arbeiten. Der WDR kommentierte diese Entscheidung:
„Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden."
Am Dienstag veröffentlichte Nemi El-Hassan
einen ausführlichen Gastbeitrag in der ‚Berliner Zeitung‘. In diesem fordert sie unter anderem, sich das Recht nicht nehmen lassen, die israelische Regierung zu kritisieren. Das werde ihr, so die Autorin, in Deutschland mit seiner Holocaust-Vergangenheit aber nicht zugestanden. Laut El-Hassan verlange die deutsche Öffentlichkeit, ihre palästinensische Identität zu verleugnen.
Dem WDR warf sie zudem vor: „Die Reaktion des WDR zeigt exemplarisch, dass es schlecht steht um die vielfach gerühmte Debattenkultur in diesem Land.“ Der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland bescheinigt sie: „Im Land der Täter will sich – verständlicherweise – niemand in eine Situation begeben, die nahelegen könnte, dass man sich nicht vehement an der Bekämpfung des gesamtgesellschaftlichen Problems Antisemitismus beteiligt.“
Bereits am vergangenen Freitag diskutierte der WDR-Rundfunkrat ein weiteres Mal die Personale El-Hassan. Die 28-Jährige hätte eigentlich das WDR-Magazin «Quarks» moderieren sollen. Da die ‚Bild‘ allerdings Bilder von ihr bei einer Al-Kuds-Demonstration in Berlin veröffentlichte und sie zudem israelkritische Postings im Netz geliked habe, wurde ihre Anstellung zurückgestellt.
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