Die neue Miniserie «Mein Freund, das Ekel», basierend auf dem gleichnamigen Film, macht im ZDF auch als Serie Spaß.
Wer sich noch erinnern kann (so lange ist es ja nicht her):
«Mein Freund, das Ekel» war im ZDF vor knapp mehr als zwei Jahren ein viel beachteter Film. An einem Donnerstagabend im Mai 2019. Mit fast acht Millionen Zuschauern. Nun geht es an drei Donnerstagen weiter. Quotenmeter hat sich die erste Folge angeschaut.
Dieter Hallervorden ist spätestens seit «Honig im Kopf» 2015/16 wieder ein Garant für großen Erfolg. Und zu dem wird auch diese kleine Serie, garantiert. Während die Familie Kuntze, alleinerziehende Mama und drei Kids, gerade eine kleine Feier vorbereitet nach sechs Monaten in einer Art WG bei Rollstuhlfahrer Olaf Hintz in Berlin Charlottenburg und feststellt, dass sich der Senior vom Ekel und Kotzbrocken zum richtig lieben Opa entwickelt hat, scheißt der auf der Straße gerade Roller- und Zweiradfahrer auf dem Gehsteig zusammen. Schöner Einstieg in die Fortsetzung!
Mutter Trixie Kuntze plant eine Ausbildung zur Konditorin, Olaf will ihr ein bisschen Allgemeinwissen beibringen und entpuppt sich zwischenzeitlich doch immer mal wieder als schlecht gelaunter Miesepeter. Bis es klingelt und seine Schwester Elfie mit neuem Esoterik-Freund vor der Türe steht - vorzeitig von ihrer Weltreise zurückkehrt. Zur Erinnerung: Nur deshalb zogen die Kuntzes ein, um sich um den pensionierten Lateinlehrer zu kümmern. Was nach Anlaufschwierigkeiten schon am Ende des 2019er Films gut klappte.
Nach zehn Minuten der ersten neuen Folge sind wir mitten im Leben. Die verrückte Wohngemeinschaft steht auf der Probe bei nun sieben Leuten. Vier davon müssen nun zusammen in einem Zimmer schlafen. "Buchstabieren Sie doch mal Bredouille", neckt Olaf Hintz die allein erziehende Mutter - und schlägt sich erst spät auf ihre Seite. Vom Alt- in den W-LAN-losen Plattenbau müssen die Kuntzes vorübergehend ziehen - geht ja an sich gar nicht. Vor allem, weil ja noch (mindestens) fünf Folgen kommen.
Unkompliziert unterhaltsam, leider nicht immer mit der so grandiosen "Legende Didi" im Mittelpunkt geht es 20 Minuten darum, ob und wie Opa Olaf seine Schwester nebst Anhang wieder los und seine alte, neue Familie zurück bekommt. Die wohnt jetzt bei urlaubenden Bekannten. Doch es kommt alles anders: Denn Opa Olaf zieht erstmal bei den Kuntzes ein. Weil er seine Wohnung fast abfackelte. Und dann will man natürlich wissen, wie es in Folge zwei weiter geht...
Die Kleinigkeiten sind klasse: Als Trixie Kuntzes Sohn Murat inmitten der Berliner Hochhäuser auf dem Piano Rachmaninow intoniert und die Oma vom Buletten-Imbiss dazwischen raunzt: "Spiel doch mal was von Rammstein!" Und Fakt ist: Hallervorden, mittlerweile 86, wird mit jeder Rolle besser. Möge er uns (und dem Fernsehen) noch ein paar schöne Jahre erhalten bleiben! Notfalls immer als liebenswert mosernder Opa im Rollstuhl.
«Mein Freund, das Ekel» läuft ab diesem Donnerstag in drei Etappen mit je einer Doppelfolge ab 20.15 Uhr. Den Ausgangsfilm gibt´s auf DVD oder Blu-ray und natürlich im Stream in der ZDF-Mediathek, in der man auch die sechs neuen Folgen schauen kann.
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