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Buchclub: ‚Schluss mit der Meinungsfreiheit!‘

Satiriker Florian Schroeder hat ein neues Buch geschrieben.

Ob Klima oder Coronamaßnahmen, Politik oder Fußball, jeder hat eine Meinung und bislang durfte auch jeder seine Meinung frei äußern, oder doch nicht? Verschwörungstheoretiker und Wutbürger, dazwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, es ist schwer, die differenzierten Meinungen unter einen Hut zu bringen. Dass da nicht immer alle miteinander konform sind und die andere, manchmal vielleicht auf schlichtweg falsche Meinung einfach nervt, ist ganz klar. Und hier setzt der 1979 geborene Kabarettist Florian Schroeder an, denn er zeigt auf amüsante Weise auf, dass eine offene Äußerung der eigenen Meinung nicht immer eine Wohltat für die Gesellschaft ist.

Schroeder stellt fest, dass immer mehr Menschen versuchen wollen, ihre ganz natürliche Meinungsfreiheit zu instrumentalisieren und so andere zur Gleichgesinnung zu rekrutieren und "Ungläubige" mundtot zu machen. Eine vernünftige Diskussion, bei der beide Seiten in aller Ruhe gehört werden können und im Anschluss danach ein reger Austausch stattfinden kann, ist kaum noch möglich, denn dies endet nur in Geschrei und nicht selten in aggressivem Verhalten. Der Ton wird immer schärfer stellt der Autor fest, der neben zahlreichen TV-Auftritten auch als Schriftsteller tätig ist und mit "Schluss mit der Meinungsfreiheit" bereits sein drittes Werk vorstellt.

Die Debattierfreudigkeit der Deutschen ist nichts neues, ganz im Gegenteil, denn hitzige Debatten gab es schon immer. Neu ist jedoch die Tatsache, dass jeder seine Meinung auf Teufel komm raus hinausposaunen will, andere jedoch dafür zu sorgen versuchen, dass man mit seinen Ideen hinter dem Berg hält. Dabei sind es oftmals die älteren Herren, so der Autor, die ihre Meinung in die Welt posaunen. Ganz egal ob sich diese Meinung auf Fakten stützen kann und ob jemand überhaupt diese Meinung hören möchte. Dennoch fällt auf, dass einige Mitläufer immer als Claqueure auftreten und so den Schreihälsen auf Demos, Vorträgen und anderen Veranstaltungen noch aufzeigen, sie hätten Recht.

Autor Florian Schroeder kennt sich bei dem Thema Meinungsfreiheit ganz besonders gut auf. Als Kabarettist redet er dem Volk nicht nach, sondern zeigt auf humoristische Weise die Schwächen einer Gesellschaft auf. Nachdem er auf eine Querdenker Veranstaltung eingeladen wurde, schlug er die Menge mit den eigenen Waffen und setzte sich für die Einhaltung der Masken- und Abstandspflicht ein. Auf Twitter wurde der Comedian für seine Aktion gefeiert und stand kurz darauf für eine angeblich frauenverachtende Äußerung selbst im Feuer der Kritiker. So schnell kann man zum gefeierten Helden zum Antihelden werden. Aber was darf man heute eigentlich noch sagen? Florian Schroeder zeigt es auf.
28.09.2021 12:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/129751
Sebastian Schmitt

super
schade


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Buchclub

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