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SWR-Intendant hält Werbeverzicht für 'erwägenswert'

SWR-Intendant Peter Voß hält einen werbefreien öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf längere Sicht für erwägenswert. Man müsse das legitime Interesse der werbenden Wirtschaft an den Zielgruppen auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks langfristig gegen die Situation der kommerziellen Medien, vor allem der Printmedien, abwägen, sagte Voß am Dienstag.

Wenn sich die Wirtschaft nicht dauerhaft erhole und kräftig wachse und damit auch die Werbebudgets zunähmen, müsse man sich vor allem um den Zeitungsmarkt Sorgen machen. "Voraussetzung für eine solche Abwägung ist aber, dass der Einnahmeausfall durch die Rundfunkgebühren aufgefangen wird und deren Festsetzung wieder nach dem verfassungsgemäßen, unabhängigen Verfahren erfolgt", meinte Voß.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF) hatte am Montag festgestellt, dass die Rundfunkgebühr bei einem Verzicht auf Werbung und Sponsoring um 1,42 Euro monatlich steigen müsste. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident plädierte ebenfalls dafür, bei ARD und ZDF "auf mittlere und lange Sicht" auf Werbung zu verzichten.

Dazu der SWR-Intendant: "Wenn nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sichergestellt ist, dass die Gebühren sich am tatsächlichen Finanzbedarf des Rundfunks orientieren und nicht politischer Willkür ausgesetzt sind, könnte ein Werbeverzicht auch zur Schärfung des öffentlich-rechtlichen Profils beitragen."
24.01.2006 19:10 Uhr Kurz-URL: qmde.de/12953
Alexander Krei  •  Quelle: SWR

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