Hugo Egon Balder kündigte in einem Interview das Ende von «Genial daneben» an, das Format sei überholt. Geben ihm die Quoten recht?
Ende Juni gab Hugo Egon Balder dem ‚Redaktionsnetzwerk Deutschland‘ ein Interview, in dem er seinen Abschied von «Genial daneben» bekannt gab und somit auch das Ende der Show ankündigte. Darin bezeichnete er das Format als „überholt“. Seit Mai liefen bei Sat.1 neue Folgen, die an den Spieltagen der UEFA Euro 2020 durch Wiederholungen ersetzt wurden. Insgesamt strahlte Sat.1 acht neue Folgen der Freitagabend-Show aus.
Los ging es am 7. Mai vor 1,02 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, wovon 0,39 Millionen aus der Zielgruppe stammten. Daraus ergaben sich Marktanteile von 3,9 Prozent insgesamt und 5,5 Prozent bei den werberelevanten Zusehern. Auch in Woche zwei stand eine Gesamtreichweite von 1,02 Millionen zu Buche, allerdings waren davon etwas mehr aus der Zielgruppe. 0,46 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten diesmal ein, was die Quote in dieser Gruppe auf 6,3 Prozent ansteigen ließ. Insgesamt legte man um 0,1 Prozentpunkte zu.
Am 21. Mai verzeichnete Sat.1 das größte Publikum der Staffel und erreichte 1,06 Millionen, was weiterhin magere 4,3 Prozent des Marktes belegte. In der Zielgruppe war mit 0,39 Millionen Umworbenen 5,9 Prozent Sehbeteiligung möglich. Ende des Monats fiel «Genial daneben» erstmals unter die Millionenmarke – ein Schlag, dem sich das Format nicht erholen sollte. Mit 0,87 Millionen wurden nur noch 3,6 Prozent gemessen. Bei den Jüngeren hielt man sich einigermaßen konstant bei 0,37 Millionen Sehern und 5,7 Prozent.
Eine Woche vor dem Start der EM gab es die vorerst letzte neue Folge, ehe zwei Wiederholungen versendet wurden. Die neue Ausgabe fiel aber weiter zurück und kam nur auf 0,69 Millionen Seher, davon 0,28 Millionen werberelevante. Die Marktanteile lagen bei 3,3 und 5,3 Prozent. Die beiden Wiederholungen hatten gegen König Fußball keine Chance. Die Sendungen gingen ab 22:30 Uhr on Air und holten miese Zielgruppenquoten von 3,1 und 3,5 Prozent. Auf dem Gesamtmarkt war die Diskrepanz gar nicht so deutlich, was freilich an dem ohnehin schwachen Quotenniveau lag. Hier standen 2,4 und 3,6 Prozent zu Buche. Die Reichweiten lagen bei 0,53 und 0,76 Millionen. Am 25. Juni gab es derweil kein EM-Spiel, weshalb Sat.1 eine neue «Genial daneben»-Folge präsentierte, die auf 0,59 Millionen Zuschauer kam, also auf Zweitverwertungsniveau lag. Die Quote fiel mit 2,9 Prozent sehr schlecht aus. Bei den Jüngeren waren mit 0,25 Millionen 4,9 Prozent möglich.
Nach einer weiteren Wiederholung am 2. Juli, die 0,47 Millionen unterhielt und damit auf Quoten von 2,1 respektive 3,4 Prozent kam, verbuchten die letzten Folgen der Comedy-Show 0,56 und 0,46 Millionen Zuseher. Jeweils eine Viertelmillionen für die Werbewirtschaft wichtige Zuschauer schalteten ein. Damit verbuchten die beiden Shows, die erst um 23:30 Uhr auf Sendung gingen, immerhin jeweils durchschnittliche 7,6 Prozent auf dem Zielgruppenmarkt. Insgesamt schaffte man 4,9 und 4,0 Prozent Sehbeteiligung.
Die Wiederholungen während der EM-Spiele miteingerechnet, kamen die zurückliegenden elf Folgen auf eine durchschnittliche Reichweite von 0,73 Millionen Zuschauern, was maue 3,5 Prozent des Gesamtmarktes entsprach. In der Zielgruppe lockte Sat.1 lediglich 0,30 Millionen 14- bis 49-Jährige an, was für magere 5,3 Prozent des einstigen Sat.1-Leuchtturms sorgte. Die Quoten unterstützen Balders These, dass das Format überholt sei, schließlich kamen Wiederholungen auf keine signifikant schlechteren Werte als Erstausstrahlungen.
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27.07.2021 16:23 Uhr 1