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Netflix lehrt «How to become a Tyrant»?

In sechs Episoden erklärt die von Peter Dinklage erzählte Dokumentation, welche Eigenschaften man als Diktator mitbringen muss.

Der in Los Gatos, Kalifornien, ansässige Streamingdienst Netflix hat für die Doku-Serie «How to become a Tyrant» mit dem «Game of Thrones»-Star Peter Dinklage zusammengearbeitet, der in der neuen Dokumentationsreihe den Zuschauer näherbringt, wie man sich am bestes als eiskalter Tyrann eignet. In sechs Episoden erzählt die Produktion von David Ginsberg, Jake Laufer, Jonas Bell Pasht und Jonah Bekhor in 25 bis 30 Minuten die Geschichte von Diktatoren wie Josef Stalin.

In der „Hitliste“ der schrecklichsten liegt Adolf Hitler, der das Deutsche Reich formte und durch die NSDAP zum Reichskanzler aufstieg, nur auf dem sechsten Platz. Andere Regierungsführer wie das Staatsoberhaupt von Uganda, Idi Amin, hatte mehr politische Erfahrung. Amin, der zwischen 1971 und 1979 an der Macht war, herrschte durch Terror. Zwischen 300.000 und 400.000 Menschen sollen durch seine achtjährige Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen sein. Amin selbst wurde beim Uganda-Tansania-Krieg aus dem Land gejagt und lebte bis zum Tod wegen Bluthochdruck und Nierenversagen in Saudi-Arabien im Exil.

Während Hitler in der ersten Episode „Ergreife die Macht“ im Mittelpunkt steht, dreht sich die zweite Episode um den irakischen Anführer Saddam Hussein. Wie die Episode „Zerschmettere deine Rivalen“ sagt, hatte es der Tyrann perfektioniert, seine politischen Freunde nach der Machtübernahme zu beseitigen. In der vierten Geschichte „Kontrolliere die Wahrheit“ steht Joseph Stalin im Zentrum, denn der sowjetische Anführer ließ seine eigene Geschichte umschreiben.

Stalin, einst in Georgien und als Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili geboren, schuf sich seine eigene Realität. So änderte er seinen Namen, da dieser nach der „Stählerne“ klinge. Bereits Jahre vor seiner Amtsübernahme nahm er diesen an und musste jahrelang auf dem zweiten Rang auf den Tod von Wladimir Iljitsch Lenin warten. Doch Stalin war nicht dumm und inszenierte den Verlust von Lenin als Tragödie, auch andere Macht-Instrumente nutzte er. Der Kommunismus schaffte Weihnachten und Ostern ab und bildete eigene Feiertage.

«How to become a Tyrant» rät: Schaffen Sie neue Heiligtümer! Statt Jesus wurde der junge Pawlik Morosow kreiert, dem das Volk nacheifern und verehren sollte. Nach dem Zerfall des Kommunismus konnte Morosow, der seinen Vater aufgrund von Getreide-Hortung meldete und von seinen Verwandten erschlagen wurde, nicht wirklich rekonstruiert werden. Viele Details deuten darauf hin, dass die Geschichte der Propaganda diente.

Die Produktion von Citizen Jones und Estuary Film behandelt in der vierten Folge den lybischen Muammar Gaddafi, der aufgrund seiner Altersmilde vom Volk getötet wurde. In der finalen Episode beschäftigt sich die düstere Dokumentationsserie mit dem größten Feind der Amerikaner: Nordkorea. Das Regime ist seit 70 Jahren von der Außenwelt abgeschnitten. Das könnte noch lange so bleiben, denn Kim Jong-un hat das ultimative Werkzeug, um weiterhin im Amt zu bleiben: Die Atombombe.

«How to becoma Tyrant» ist seit 9. Juli 2021 bei Netflix abrufbar.
19.07.2021 12:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/128084
Fabian Riedner

super
schade


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How to become a Tyrant Game of Thrones How to becoma Tyrant

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