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«Bosch» Staffel 7 – Abschied und Wiedersehen

Mit der aktuellen Staffel endet das langjährige Polizeidrama «Bosch» – die Geschichte um den von Titus Welliver verkörperten Hieronymus „Harry“ Bosch wird allerdings zeitnah fortgesetzt.

Sieben Staffeln sind im Streamingzeitalter zu einer absoluten Seltenheit geworden und bestätigen den anhalten Erfolg der Buchverfilmungen von Michael Connelly. Für Amazon selbst ist es die am längsten laufende Serie im eigenen „Originals“ Portfolio. «Bosch» ist dabei eine der wenigen Serien des Genres, die sich stets treu geblieben ist. So blieben nicht nur die Protagonisten der Serie über sieben Staffeln hinweg unverändert erhalten, sondern auch das Erfolgsrezept einer recht bodenständigen, weitestgehend realistisch erzählten Detektivgeschichte samt stoischem Hauptdarsteller, die sich nie in Abstrusitäten verfing, konnte über die gesamte Laufzeit erhalten werden. Die siebte Staffel bietet hier keinerlei Ausnahme und wird Fans der ersten Stunde genauso unterhalten, wie die Staffeln zuvor, gleichzeitig wird sie niemanden mehr umstimmen können, der schon bei Staffel eins gelangweilt aufgegeben hat.

Bosch hat sich stets viel Zeit gelassen, eine kohärente Geschichte zu erzielen. Meist werden einige zusammenhangslos wirkende Puzzleteile gestreut, die sich erst nach einigen Folgen der Warmlaufphase etwas behäbig zusammenfügen. Staffel sieben macht es nicht anders, erst mit Folge vier scheinen die Karten allmählich auf dem Tisch zu liegen und sich die Tragweite samt Risiken für unseren Titelhelden zu erschließen. Dank reduzierter Episodenzahl, acht, statt sonst zehn Folgen, wirkt das pacing im Großen und Ganzen allerdings deutlich straffer als zuvor. Dass Staffel sieben in den Anfangswochen des Jahres 2020 spielt, scheint zudem erzählerisch für eine Serie, die sich immer sehr nah am realen Amerika orientiert hat, in mehrfacher Hinsicht sinnvoll zu sein. Auf diese Weise mussten sich die Autoren weder darum Gedanken machen, die anhaltende Pandemie, noch die Proteste um Polizeigewalt in die Handlung einfließen zu lassen und konnten die Geschichte auf diese Weise unabhängig zu Ende bringen.

Am besten war die Serie immer dann, wenn eine persönliche Komponente in den aktuellen Fall einfließt und Bosch seinen eigenen Moralkodex über den eines zwielichtigen Polizei- und Politikkonsortiums stellt, um seinen eigenen Weg zu gehen, aller Konsequenzen zum Trotz. Beides ist in diesem Abschluss gegeben, wodurch die Spannung bis zum Ende auf einem absoluten Höhepunkt bleibt.

Mit der finalen achten Folge bieten die Autoren letztlich ein zufriedenstellendes, durchdachtes Serienfinale für alle, die mit Harry Bosch abschließen wollen und öffnen gleichzeitig die Tür für die Fans, die auch nach sieben Staffeln noch nicht genug vom grummeligen Harry Bosch bekommen können.

Die siebte Staffel «Bosch» ist seit dem 25. Juni 2021 über Amazon Prime Video abrufbar.
26.06.2021 09:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/127707
Marc Schneider

super
schade

98 %
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Bosch

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