Die tschechische Schauspielerin, die vor allem für ihre Rolle als Aschenbrödel berühmt war, ist im Alter von 68 Jahren verstorben.
Die tschechische Schauspielerin Libuše Šafránková ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Der Nachrichtensender CNN Prime News hatte zuerst darüber berichtet und beruft sich auf Šafránkovás Sohn Josef Abrhám. Laut des Berichts verstarb sie am Mittwoch während einer Operation in einem Prager Krankenhaus. Sie war 2015 an Lungenkrebs erkrankt und hatte deshalb während der Pandemie kaum das Haus verlassen, wie tschechische Medien berichten.
Libuše Šafránková war in Deutschland vor allem durch ihre Rolle als Aschenbrödel im Film «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» berühmt geworden. Der Film von 1973 wird hierzulande häufig in der Weihnachtszeit ausgestrahlt. Allein im vergangenen Jahr war der Klassiker dreimal zu sehen und begeisterte am Nachmittag regelmäßig ein Millionenpublikum und generierte hohe Quoten für Das Erste.
In Tschechien geht die Trauer sogar in höchste politische Kreise. Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babiš schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: „Ich hatte Frau Libuše Šafránková sehr gern. Als Aschenbrödel habe ich sie wohl hundert Mal gesehen. Ohne sie kann ich mir kein tschechisches Weihnachtsfest vorstellen. Und ich denke, das kann keiner von uns.“ Auch Staatspräsident Miloš Zeman twitterte, dass ihn die Nachricht vom Tod Šafránkovás sehr getroffen habe. Šafránková wurde am 7. Juni 1953 in Brünn geboren. Bereits als Kind machte sie schon erste Schauspielerfahrungen in Amateurtheatern und gewann erste Preise bei Rezitationswettbewerben. Ihr Schauspiel-Debüt vor der Kamera hatte sie mit 17 Jahren in der Verfilmung des tschechischen Literaturklassikers «Die Großmutter». Nach dem Aschenbrödel-Film stand sie in zahlreichen weiteren Märchenverfilmungen vor der Kamera, wie «Die kleine Meerjungfrau» und «Der Prinz und der Abendstern» sowie «Der dritte Prinz». Im späteren Verlauf ihrer Karriere gelang ihr der Ausbruch aus dem vorgegebenen Rollenmuster der Märchenfilme. Der größte Erfolg war die Nebenrolle in dem Drama «Kolya», der 1996 als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.