Insgesamt hat die Corona-Pandemie den Werbemarkt ausgebremst und die Netto-Werbeumsätze für Audio- und audiovisuelle Werbung gingen um fast sechs Prozent zurück.
Am Donnerstag legte der Verband Privater Medien (VAUNET) die Zahlen für den Audio- und audiovisuellen Werbemarkt vor, daraus gingen vor allem Umsatzrückgänge für die lineare Radio- und Fernsehwerbung hervor. Die Netto-Werbeumsätze des Fernsehens gingen um 8,8 Prozent auf 4,01 Milliarden Euro zurück. 2019 wurden noch 4,40 Milliarden Euro umgesetzt. Die Netto-Werbeumsätze des Radios gingen um 9,1 Prozent auf 713 Millionen Euro (2019: 784 Mio. Euro) zurück. Dieser Markt habe die Mitgliedsunternehmen des VAUNET sehr unterschiedlich getroffen, wie es in der Mitteilung heißt.
Positives gibt es aber auf dem digitalen Streaming-Sektor zu vermelden. Die Netto-Werbeumsätze, die aus Videowerbung in Streamingangeboten erwirtschaftet wurden, stiegen um 13,2 Prozent auf 883 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 780 Millionen Euro. Damit war Instream-Videowerbung das Segment mit der höchsten prozentualen Wachstumsrate aller erfassten Gattungen. Auch die Netto-Werbeumsätze aus Audiowerbung in Streamingangeboten vermeldete einen positiven Trend. Hier stieg das Ergebnis um 8,3 Prozent auf 65 Millionen Euro und damit fünf Millionen Euro mehr als im Jahr 2019.
Insgesamt wurden im Jahr 2020 5,67 Milliarden Euro in Audio- und audiovisuelle Werbung in linearen und Streamingangeboten investiert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 5,8 Prozent. Die Netto-Umsätze auf dem Bewegtbildsektor gingen um 5,5 Prozent zurück und lagen bei insgesamt 4,90 Milliarden Euro. Der Audio-Bereich schrumpfte um 7,8 Prozent auf 778 Millionen Euro.
Die Vorstandsvorsitzende des VAUNET Annette Kümmel kommentierte die Ergebnisse so: „Nach einem sehr guten ersten Quartal 2020 wurden die werbefinanzierten Medien durch Corona in Teilen hart ausgebremst. Die Betroffenheit einzelner Unternehmen fällt dabei sehr unterschiedlich aus, je kleiner und regionaler desto stärker die Betroffenheit. Da bestehende Wirtschaftshilfen im Mediensektor vielfach nicht greifen, müssen besonders betroffene Medienunternehmen mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden. Um die Vielfalt der Branche langfristig zu sichern, braucht es darüber hinaus eine ganzheitliche Risikoevaluierung, d. h. eine regelmäßige Überprüfung, wie politische Entscheidungen sich auf die Medienvielfalt auswirken und sie stabilisieren können.“
Frank Giersberg war trotz der Rückgänge stolz auf die ordentlichen Zahlen: „Trotz einer hohen und in der Krise sogar nochmals gestiegenen Mediennutzung war gleichzeitig die Werbezurückhaltung deutlich spürbar. Ungeachtet der aktuellen Situation stehen die audiovisuellen Medien aber weiter für hohe Reichweiten-, Werbewirkungs- und Effizienzvorteile und werden damit einen ganz entscheidenden Beitrag zum Wiederhochfahren der Wirtschaft nach der Krise leisten können.“ Aufgrund der noch immer andauernden Corona-Pandemie wolle VAUNET für das laufende Jahr keine Prognose abgeben.
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