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Liebevolle Parcours als Hingucker

So war der Start von «Murmel Mania» auf RTL. Dort führte Chris Tall durch die zweistündige Show.

Der «Domino Day» war schon immer der Knaller, als gefühlt Milliarden Steine fielen und man vor dem Fernseher mitfieberte. Mit «Murmel Mania» knüpft RTL damit irgendwie an. Erinnerungen an die Kindheit am Dienstagabend zur allerbesten Sendezeit. Mit Moderator Chris Tall und Kommentator Frank "Buschi" Buschmann hat der Sender seine Vorzeige-Durchdieshowführer ausgepackt und mit Ingolf Lück, Marijke Amado und Harry Wijnvoord nochmal ein paar alte Schlachtrösser ausgegraben für Folge eins. Die Mischung passte irgendwie.

Es geht um Murmeln. Klingt erstmal unspektakulär, wenn sich eine ebene Fläche vorstellt und kleine Kugeln, die man in Löcher "schubsen" soll. So wie das Spiel früher halt mal ausschaute, als wir alle Kinder waren. Die Löcherkäse-Bahn zu Beginn passt dazu. Deshalb würde niemand ein TV-Gerät einschalten. Genauso später beim Farbenschießen. Auch wenn vorher schon 50.000 Euro für den guten Zweck versprochen wurden und am Ende 6.000 Murmeln (!) auf einer einzigen Bahn.

Der Verfasser dieses Beitrags verbrachte als Kind manche Nachmittage, indem er acht verschiedenfarbige Topsbälle über die Rückenschräge der Badewanne gleichzeitig starten ließ und acht bis einen Punkt verteilte je nach dem Stopp im und am Abfluss. Sowas kann faszinieren! Im konkreten RTL-Fall packt es sicher auch Erwachsene, denn in erster Linie geht es ja um das Bestaunen der gebauten Murmelbahnen, die längste soll 41 Meter lang sein. So wie beim «Domino Day». Dass da Steine nacheinander umfallen - geschenkt. Entstehende Bilder, eingebaute Hindernisse oder Flugeinlagen machten damals den Reiz aus.

Und so ist´s hier wieder. Nach einer Viertelstunde kommt die Holland-Bahn zum Vorschein, mit Tulpen, Windmühlen und Holzschuhen. Sowas von liebevoll! Die Altstars sind nur das Beiwerk der Show, die Murmeln und die Rennen irgendwie auch. Das Bestaunen der Parcours ist´s, was gefällt. Die Bahn rund um Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Brandenburger Tor, Empire State Building, Golden Gate Bridge oder Freiheits-Statue. Mit Aufzügen dazwischen. Eine tolle Konstruktion. Danach wird Minigolf gespielt. Mit Murmeln. Das ist dann eher wenig aufregend. Auch wenn "Buschi" so hektisch kommentiert, als stünde Arminia Bielefeld gerade vor dem Gewinn der Champions League.

Ingolf Lück ist Bielefelder, der jüngste des Kandidaten-Trios und der Quotenwestfale beim Auftakt - und offensichtlich der beste Murmler. Und dann ab in die Skihalle, in eine Winterlandschaft mit einer Art Rodelbahn durch Eis und eine liebevoll gestaltete Umgebung. Wie bei der Miniatur-Eisenbahn. Hut ab vor so vielen netten Details. Fast schade, dass der Wintersport nach ganz wenigen Minuten schon endet. Doch auch die Wellenbahn hat ihren Reiz. Da ist wieder die Geschicklichkeit der Kandidaten gefragt.

Die letzte Erlebnisbahn, ohne dass jemand Einfluss nehmen kann: Eine Kirmes mit Riesenrad, Kaugummiautomaten, Hau den Lukas, Karussell. Wieder ein optisches Spektakel, für das Kind im Erwachsenen ideal. Zum Showdown dann 6.000 Murmeln mit 120 Kilo Gewicht in einem reinen Tempo-Rennen. Am Ende gewinnen alle, das Geld geht für einen guten Zweck an drei verschiedene Einrichtungen. Schöne Sache, tolle Idee, kreatives Fernsehen!

Die nächsten drei Dienstage wird weiter gemurmelt auf RTL ab 20.15 Uhr. Dann mit Frauke Ludowig, Lola Weippert, Sabrina Mockenhaupt, Julius Brink, Jorge González, Kai Ebel, Florian König, Pascal Hens und Heiko Wasser. Wer Folge eins verpasst hat: tvnow.de zeigt´s im Murmel-Stream!
12.05.2021 11:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/126800
Michael Horling

super
schade

44 %
56 %

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Tags

Murmel Mania Domino Day

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