Im gestrigen Primetime-Angebot mussten sich drei Filme und Sender miteinander messen und es sollte einen klaren Sieger geben.
Spielfilme im linearen TV gehören für viele Zuschauer in Zeiten von Streaming der Vergangenheit an. Nervige Werbeunterbrechungen stören den Erzählfluss, geht man in den kurzen Pausen auf die Toilette oder an die frische Luft kann man sich nahezu sicher sein, die ersten Minuten nach der Werbung zu verpassen und schaltet man in den Pausen zu einem anderen Sender, ergibt sich oft ein gleiches Bild. Oft werden Filme zudem für die lineare Ausstrahlung teilweise nachgeschnitten und wichtige Szenen verschwinden. Doch dem entgegen, senden private Sender Woche für Woche Filme über den Äther, teilweise mit Erfolg. Gestern Abend musste man sich um 20:15 Uhr zwischen drei Filmen entscheiden.
Platz drei geht in dieser Auflistung an VOX und den Streifen
«Self/less - Der Fremde in mir». Der mit Action, Thriller und einem Ben Kingsley im Körper von Ryan Reynolds vollgepackten Film konnte die wenigsten Zuschauer, lediglich 0,83 Millionen, anziehen. Das Interesse der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blieb noch ferner, hier konnten nur 0,36 Millionen Zuschauer gemessen werden. Die Marktanteile von insgesamt 2,8 Prozent und glatten 5 Prozent am Zielgruppenmarkt bestätigen das schwache Bild und somit einen verdienten dritten (letzten) Platz. Nur hauchdünn besser lief es dann für den zweiten Platz und Sender RTLZWEI.
Hier wollte man mit dem deutschen Drama
«Die Wolke» begeistern. Doch auch dieser Streifen fiel durch. Mit 0,87 Millionen Zuschauern war man nur wenig besser als VOX, auch der Marktanteil von 2,9 Prozent bestätigt dieses Bild. Selbes Spiel in der Zielgruppe, hier konnte sich RTLZWEI mit 0,41 Millionen Zuschauern ebenfalls nur einen leichten Vorsprung erarbeiten. Der entsprechende Marktanteil von 5,8 Prozent bestätigt auch hier das schwache Ergebnis. Deutlich besser wird es da beim Tagessieger ProSieben. Die rote Sieben aus Unterföhring entschied sich für den Sci-Fi-Action-Film
«Planet der Affen: Survival». Wohl eine gute Entscheidung, denn sie wurde mit 1,28 Millionen Zuschauern belohnt. Hierbei waren aus der genannten Zielgruppe 0,58 Millionen Zuschauer mit an Bord, immerhin 8,3 Prozent Marktanteil. Und hier wird es dann auch knifflig, denn auch wenn ProSieben damit den Abend an der Film-Front gewinnen konnte, können 4,4 Prozent Marktanteil, dieser ergab sich nämlich aus den Zuschauerzahlen insgesamt, nicht zufriedenstellend sein. Ob also Filme im linearen Fernsehen noch zeitgemäß sind oder wegkönnen müssen sicherlich Andere beurteilen, die Zahlen sprechen jedoch bereits für sich.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
25.04.2021 18:22 Uhr 3
25.04.2021 18:59 Uhr 4
26.04.2021 09:27 Uhr 5
Ich kann mir vorstellen, dass insbesondere die Zielgruppe solcher Filme schon überwiegend VOD nutzt und sich so was niemals im Werbe-TV ansehen würde.