Im amerikanischen Fernsehen wird die Corona-Pandemie verarbeitet. Diese Geschichten sorgen nicht gerade für gute Einschaltquoten.
Die Corona-Pandemie erschütterte im vergangenen Februar viele Nationen. Vor allem der US-Bundestaat New York musste mit zahlreichen Problemen kämpfen. Als in Deutschland das Land heruntergefahren wurde, hatte die Stadt New York bereits 17 Todesfälle, zehn Tage später kamen schon 450 Menschen ums Leben. In rund einem Monat fielen 9.101 New Yorker Covid-19 zum Opfer. Das Hospitalschiff der United States Navy USNS Comfort legte vor der Stadt an, um die 132.000 bestätigten Infektionen der Stadt zu behandeln.
Im Gegensatz zu deutschen Produktionen, in denen die Corona-Pandemie keine Rolle spielt, haben sich die Produzenten dafür entschieden, das Thema in den Medizin-Dramen einzubauen. David Shore und Liz Friedman schrieben den zweiteiligen Auftakt der vierten
«The Good Doctor»-Staffel, der im November 2020 gesendet wurde. Nur 4,87 sowie 4,76 Millionen Menschen wollten die zwei Episoden sehen, in denen Dr. Shaun Murphy und seine Kollegen vor einer Zerreisprobe standen.
Die neuen Folgen kamen zwar mit zeitversetzter Nutzung innerhalb einer Woche auf über neun Millionen Fernsehzuschauer, aber das Vor-Corona-Niveau wurde nicht erreicht. Im Februar und März 2020 schalteten zwischen 9,93 und 12,41 Millionen Zuschauer «The Good Doctor» ein. Corona hat auch inhaltliche Folgen: Die Feel-Good-Serie setzt sich nicht über die Lungenkrankheit hinweg, sondern lässt die Ärzte an zahlreichen Patienten scheitern. Im fiktionalen San Jose St. Bonaventure Hospital kamen zahlreiche Menschen ums Leben.
Die NBC-Serie
«New Amsterdam» meldete sich am 2. März 2021 zurück. Während «The Good Doctor» an der Westküste spielt, ist das Mediziner-Drama in New York City zu Hause. Der Auftakt, der neben Corona auch ein Flugzeugabsturz behandelte, erreichte inklusiver zeitversetzter Nutzung nur 8,43 Millionen Zuschauer – somit ist die erste COVID-19-Folge auch gleichzeitig die unerfolgreichste Episode aller Zeiten. Bei der linearen Ausstrahlung fährt die Serie, deren neue Folgen noch nicht in Deutschland zu sehen sind, ebenfalls neue Tiefen ein. Am 30. März 2021 sank der neue Tiefstwert auf 3,44 Millionen.
Bei der Drama-Serie
«9-1-1» spielt die Corona-Pandemie ebenfalls eine Rolle. Die Handlung setzt im September 2020 ein und zeigt die verschiedenen Lebensabschnitte der Charaktere seit dem Ausbruch der Lungenkrankheit. Ein Erdbeben, welches das Hollywood-Zeichen zum Einstürzen bringt, soll von der Pandemie ablenken. Mit der neuen Normalität wollten sich nicht alle Zuschauer abgeben. 9,80 Millionen Zuschauer verfolgten die erste Episode Mitte Januar, die weiteren Episoden fuhren zwischen 9,49 und 10,19 Millionen Zuschauer ein.
Die Serie «9-1-1» des Senders FOX läuft bislang schwächer als im vergangenen Jahr. Dennoch stabilisierten sich die Reichweiten auf einem hohen Niveau. Das liegt daran, dass bei «9-1-1» sowie beim Spin-Off «9-1-1: Lone Star» weiterhin Katastrophen und polizeiliche Ermittlungen im Mittelpunkt stehen und nicht vorwiegend die Corona-Pandemie und die „neue Realität“.
Die neuen Staffeln von «The Good Doctor», «9-1-1» und «9-1-1: Lone Star» sind bei Sky streambar.
Es gibt 10 Kommentare zum Artikel
20.04.2021 17:33 Uhr 8
21.04.2021 07:00 Uhr 9
28.04.2021 01:04 Uhr 10
du tust ja so, als würden jetzt ALLE US - Serien in allen Folgen das Thema thematisieren! Ich muss sagen, dass mich das null stört.