Nachdem der Mutterkonzern erst die übrigen Anteile übernommen hat, ist von einer Abspaltung die Rede.
Die luxemburgische Mediengruppe RTL Group möchte wohl ihr Fernseh- und Radiogeschäft weiter konsolidieren. Das Unternehmen hat laut belgischer Wirtschaftszeitung „L’Echo“ die Investment-Bank JP Morgan beauftragt, einen Verkauf der Aktivitäten um die drei Fernsehsender RTL TVI, Club RTL, den Radiosendern und Plug RTL sowie den Streamingdienst RTL Play voranzutreiben.
Der Wert von RTL Belgium soll rund 300 Millionen Euro betragen. Ende des vergangenen Jahres übernahm die RTL Group sämtliche Anteile an der belgischen Tochter, damals hieß es noch man wolle in die Sendergruppe investieren. Im Gegenzug zum deutschen und niederländischen RTL ist der belgische Sender, der in französischer Sprache sendet, von amerikanischer Ware abhängig. Sicherlich hinterfragt man in Luxemburg, ob man Doppelstrukturen benötigt.
Die RTL Group ist nämlich auch zu rund 48 Prozent an der französischen Mediengruppe M6 beteiligt. Auch hier sind immer mal wieder Verkaufsgerüchte im Gespräch. Die Mediengruppe setzte im vergangenen Jahr in Belgien 187 Millionen Euro um, in Frankreich kam man auf einen Umsatz von 1,24 Milliarden Euro. Der niederländische Ableger liegt bei 497 Millionen Euro, Deutschland führt mit 1,96 Milliarden Euro Umsatz. Im vergangenen Jahr wurde der Gewinn der belgischen Sparte in den „Other segments“ gelistet, die zusammen 25 Millionen Euro Verlust schrieben. In dieser Sparte sind unter anderem die Einheiten aus Belgien, Ungarn, Kroatien sowie Beteiligungen aus anderen Ländern. Die belgische Einheit kam auf einen Gewinn vor Steuern von 16 Millionen Euro, Ungarn auf acht Millionen und Kroatien schrieb zwei Millionen Euro Verlust.
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