Nachdem es in dieser Woche gleich zwei Themenabende beim Kölner Sender gab, hat man nun für die kommende Woche einen weitere angekündigt. Thema ist diesmal das Impf-Desaster in Deutschland.
Dass für Montagabend, 15. März, kein reguläres Programm bei RTL geplant war, stand bereits seit Mitte Februar fest. Doch nun wird der Sendeplan kurzfristig umgemodelt. Statt einer Reportage mit Henning Baum zur sächsischen Polizeiarbeit nimmt der Kölner Sender nun kurzerhand ein
«RTL Aktuell Spezial» auf den Bildschirm. Soweit nichts Ungewöhnliches, schließlich schob man in der Vergangenheit des Öfteren Sondersendungen vor die geplanten Programme. Ganz so wird es am kommenden Montag jedoch nicht sein. Denn auf das etwa zehnminütige Spezial mit dem Titel „Impfpatient Deutschland“ folg die etwa 60-minütige Dokumentation
«Zwischen Hoffnung und Tod – Wer hat Schuld am deutschen Impf-Desaster?». «Einsatz für Henning Baum - Hinter den Kulissen der Polizei» verschiebt sich auf den 15. April um 20:15 Uhr.
Mit dem Namen der Dokumentation ist der Ton bereits gesetzt. Denn laut RTL möchte man der drängenden Frage auf den Grund gehen, wer Schuld an den Milliarden-Verlusten für die deutsche Wirtschaft wegen des langen Lockdowns durch den zu „langsamen und bürokratischen“ Impfstart hat. Laut Ankündigung liefert die Doku „dann alle, zum Teil exklusiven, Hintergründe zu der Frage von Schuld oder politischer Verantwortung und wie sie sich zwischen EU, Bund und vor allem den Bundesländern verteilt“. Zu Wort kommen Kanzleramtschef Helge Braun, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, FDP-Chef Christian Lindner und EU-Kommissar Thierry Breton.
„Unser Reporter-Team hat in Berlin, Brüssel, den Bundesländern und bei mehreren Impf-Herstellern recherchiert, interne Akten eingesehen und mit den Verantwortlichen gesprochen“, erkärt Nikolaus Blome, Ressortleiter Politik & Wirtschaft bei RTL News. „Die Ergebnisse deuten auf eine Mischung aus Unvermögen, Überforderung und eitler Wurstigkeit hin.“ In der Reportage sollen auch direkt Betroffene zu Wort kommen, nach deren Wahrnehmung zu viel Bürokratie, zu wenig Mut zum Risiko und ein vorsintflutliches Management das Impftempo in Deutschland katastrophal gebremst haben. Die Pressemitteilung geht d’accord
mit dem Ton einiger anderer Berichte der vergangenen Wochen. Der Geduldsfaden scheint immer dünner zu werden.
„Bei RTL ist es uns ein echtes Anliegen den Themen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, die uns als Gesellschaft bewegen. Dafür wollen wir unsere Reichweite nutzen – und zwar zur besten Sendezeit. Im RTL Aktuell Spezial und der anschließenden Doku setzen wir uns mit der Impfpolitik und ihren Auswirkungen auseinander. Die drängende Frage ist doch, ob durch ein anderes Vorgehen, Leben hätte gerettet werden können? Die Doku kommt da zu einem klaren Schluss und zeigt, wo und vor allem was schiefgelaufen ist“, sagt Henning Tewes, RTL-Geschäftsführer.
Der Abend wird ab etwa 21:40 Uhr mit dem RTL-Magazin
«Extra» fortgesetzt. Darin wird einem weiteren Beschluss der Bundesregierung auf den Grund gegangen, die mithilfe von Corona-Selbsttests viele Öffnungsschritte künftig flankieren wird. Das Magazin prüft die zugelassenen Produkte der Hersteller und zeigt in einem nachgestellten Konzert der Kölschrock-Band „Kasalla“ anhand von Probanden, ob die Tests wirklich neue Lockerungen im Alltag ermöglichen.
«Spiegel TV» folgt um 23:20 Uhr.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
12.03.2021 16:26 Uhr 1
Aber beim montagigen Spezial sehe ich Quotentechnisch schwarz. Mehr als eine Diskussion warum der Impfstopf lieber herumliegt statt verimpft zu werden, weil man auf Impfzentren und Impfprio der alten mehr Wert legt.