Angesichts einer Markenstrategie soll „RTL“ das Aushängeschild der Mediengruppe werden.
Noch vor vier Jahren betrieb die Mediengruppe RTL Deutschland eigene Streaming-Plattformen wie RTL Now und VOX Now, die alle in einem gemeinsamen Auftritt, nämlich TV Now, aufgingen. Seit geraumer Zeit arbeitet eine Arbeitsgruppe in Köln an einer Strategie, die den Namen „RTL United“ vorsieht. Ziel des Unterfangens ist es, dass es eine möglichst einheitliche Struktur des Unternehmens gibt.
Das Medienmagazin DWDL berichtet, dass es ein Rebranding des hauseigenen Streamingdienstes im zweiten Halbjahr geben soll. Aus TV Now soll dann RTL+ werden, wie man in Köln herausgefunden hat. Diese Namensstrategie verfolgen fast alle Medienunternehmen, darunter Discovery, Disney, Apple und Paramount. Fast alle deutschen Verlage kennzeichnen ihre Inhalte als „Plus“, weshalb die Namenstrategie gar nicht so bahnbrechend ist.
Ohnehin will man in Köln den großen Aufschlag nicht planen, denn an den etablierten Marken der zweiten Reihe macht man Halt. Der beliebte Sender VOX und der Nachrichtenkanal ntv sollen ihre Namen behalten, lediglich RTLplus wird einen neuen Namen erhalten. Fraglich ist, ob auch wieder langfristig unter „RTL Nitro“ firmieren wird. Im Sinne der UEFA Europa League, die sich RTL, Nitro und TV Now ab Sommer teilen, wäre ein gemeinsamer Auftritt sinnvoll.
Zuletzt wurde von Thomas Rabe, seines Zeichens Bertelsmann-Chef, vorgeschlagen, dass die RTL Group und Gruner + Jahr über eine geplante Fusion sprechen soll. Die Zusammenarbeit der Unternehmen soll verstärkt werden. Inwieweit man in Köln auch den Bertelsmann-Verlag Penguin Random House einbindet, ist fraglich. Seit der Übernahme von Simon & Schuster ist der Verlag der größte der Welt und unterhält Verträge mit großen Autoren wie Margaret Atwood („The Handmaid’s Tale“), aber auch Michelle und Barack Obama. Das Verlagshaus, eine RTL-Schwester, kontrolliert ein Viertel des gesamten weltweiten Buchhandels.
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