Im März 2019 stürzte eine Boeing 737 Max in Äthiopien ab. 157 Menschen starben. Das neueste Modell des meistverkauften Verkehrsflugzeuges der Welt darf seither nicht mehr fliegen.
Nur vier Monate zuvor war in Indonesien ein baugleiches Flugzeug verunglückt, 189 Menschen starben. Zwei Abstürze kurz hintereinander. Als Ursache gilt bei beiden eine fehlerhafte Software, deren Existenz vor den Pilotinnen und Piloten geheim gehalten worden war.
Der Film zeigt: Die Ursache der Abstürze war nur vordergründig ein Software-Versagen. Bei genauer Betrachtung war es ein Systemversagen. Konstruktion und Zulassung eines Flugzeugs sind getrieben von kommerziellen Interessen, von Preisdruck und Gewinnstreben, bei dem Tausende Ingenieure und Kaufleute des Herstellers gemeinsam mit Zulassungsbehörden dafür sorgen, dass einerseits maximale Sicherheit und andererseits maximaler wirtschaftlicher Erfolg erreicht werden. Dabei stand zuletzt vor allem der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund. Nicht nur Angehörige der Opfer der zwei Flugzeugabstürze klagen gegen Boeing. Auch die Pilotinnen und Piloten ziehen wegen erheblicher Einkommenseinbußen vor Gericht. Ehemalige Boeing-Angestellte schildern ihre Erfahrungen. Dabei wird deutlich, warum die Stilllegung der Boing 737 Max so viel länger dauerte als ursprünglich gedacht und wie sehr die Arbeit der Ingenieure durch wirtschaftliche Vorgaben korrumpiert wurde.
Die Autoren Thomas G. Becker und Michael Houben beleuchten in ihrem Film «Boeing - Tödliche Gefahr gebannt?» am Dienstag, den 2. Februar, um 23.00 Uhr in 3sat, wie sehr sich Konstruktion und Zulassung von Verkehrsflugzeugen künftig ändern müssen, um das Vertrauen der Passagiere in ihre Sicherheit zu erhalten und künftige Katastrophen zu verhindern.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
27.01.2021 01:44 Uhr 1
Ich weiß, wie's gemeint ist, aber das kann man so nicht sagen.