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"Licht lockt Leute!"

Weihnachten in den Dritten: Honigkuchenpferde und der Kampf gegen die Dunkelheit.

Die Vorweihnachtszeit ist heuer schon richtig fies. Nicht nur weil der harte Lockdown pünktlich zum Fest kommt. Nein, schon die letzten Wochen wurde uns der Glühwein verweigert und vor allem natürlich der Bummel über die Adventsmärkte. Also das, was die kalte und dunkle Jahreszeit an sich erträglich macht. "Mit den Dritten geht´s Dir besser", dachten sich am Sonntagabend WDR und MDR und griffen in die Konservenkiste. Stichworte: "Die guten alten Zeiten..."

Die Westdeutschen zeigten im Rahmen ihrer «Wunderschön»-Reihe nach "Weihnachten in Ostwestfalen und in der Eifel" eine Woche zuvor nun "Weihnachten im Westen von A bis Z", die Mitteldeutschen hatten nach «Weihnachten in der Nougatwelt» oder «Weihnachten in der Lausitz» mit «Zauberhafte Adventszeit - Thüringen leuchtet» parallel ab 20.15 Uhr ein 90-minütiges Special ausgepackt. Kann man mal anschauen. Und warum nicht hin- und her zappen?

Im WDR waren also Buchstaben angesagt. Von "A" wie dem Adventskalender oder einem schwimmenden Adventskranz im Sauerland bis "Z" wie Zuhause ging´s, "B" waren die Bläser, "C" natürlich das Christkind. Das MDR zeigte dagegen Märkte und Schneelandschaften, aber auch Klangschalen. So richtig innovativ oder spektakulär starteten beide Sendungen nicht. Zudem - natürlich - alle Aufnahmen vom letzten Jahr stammten. Vor der Corona-Zeit wurde gedreht und das Material zeigte Bilder, die es 2020 nicht gibt. Das weckte zwar ein bisschen die Sehnsucht, machte aber auch traurig. Denn wer freut sich schon, wenn er Unerreichbares sieht?

Die phantastischen Welten einer Holzwerkstatt auf der Krämerbrücke in Erfurt: Das ist schön, das regt die Gedankenwelt an. Im MDR ging´s um Märchen, im WDR zeitgleich bei Tamina Kallert um "G" wie Glühwein und die darin notwendigen Gewürze. Glühwein geht immer! Dann das "H" wie Hausbeleuchtungen mit ein paar schönen Beispielen. Keine Ahnung, wie das mit den Buchstaben zu erklären war, aber plötzlich führte die Reise zu den Externsteinen und es ging um Feuerräder im Teutoburger Wald. Und dann um eine Bergische Heimatkrippe. Mit "K" und nicht mit "G". Trotz Corona.

Zurück nach Thüringen: Die Wartburg ist der perfekte weihnachtliche Ort, aber natürlich alles andere als ein Geheimtipp. Als solcher gilt der Adventsmarkt Kapellendorf bei Apolda. Sehnsuchtsorte und Events - bitte 2021 wieder live erlebbar! Was auch heuer mach- und erwerbbar ist: Gute Kräuter und Gewürze, wie sie nun der MDR vorstellt. Anis oder Ingwer gehören in den Pfefferkuchen. Oder Lebkuchen. Bei Bielefeld werden welche hergestellt. Den WDR freut´s, den Zuschauer auch. Denn der bekommt nun Appetit und erfährt, dass man früher "Honigkuchen" sagte. Daher also kommt der Begriff "Honigkuchenpferd"!

Im Westen gibt´s Lichterfeste wie in Essen, mit denen man einst die Dunkelheit bekämpfte. "Licht lockt Leute" heißt es, nichts Unerwartetes. Und schon sind wir bei "T" wie Tannenbaum und dann bei "W" wie Weihnachtsmann. Santa Claus sei eine clevere Marketing-Erfindung von Coca Cola und hat längst in unseren Gehirnen gelöscht, dass eigentlich ja das Christkind und der Nikolaus die Geschenke bringen.

Dank WDR wissen wir das wieder - und weil man nur im Westen die Corona-Sondersendung der ARD übernahm, im MDR nicht, dauert «Wunderschön» nun 15 Minuten länger. Das "Z" wird zum "A", denn final besuchen wir nach zuvor den Millowitschs auch die Nachfahren Adenauers und erfahren, wie man dort zuhause Weihnachten feierte. Vor ganz langen Jahren - und richtig weit vor Corona.
14.12.2020 09:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/123513
Michael Horling

super
schade


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Wunderschön Weihnachten in der Nougatwelt Weihnachten in der Lausitz

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