ZDFneo zeigt eine neue Serie aus Frankreich, die mit Samuel Le Bihan, Guillaume de Tonquédec und Marianne Denicourt ziemlich prominent besetzt ist.
Einen Haufen illustrer Gestalten im Dschungel aussetzen und dann zuschauen, was passiert: Mit diesem Konzept fährt RTL seit fast zwei Jahrzehnten mittlerweile jeden Januar Mörderquoten ein. Auf die Spitze getrieben hat es aber schon Agatha Christie gut sechzig Jahre bevor Costa Cordalis von Sonja Zietlow und Dirk Bach die Urwaldkrone auf den Kopf gesetzt wurde mit ihrem Roman „Und dann gabs keines mehr“ (englisch: „And then there were none“), der 2019 vom französischen Sender M6 in Form einer sechsteiligen Serie in die heutige Zeit übersetzt wurde – welche am Samstagabend bei ZDFneo als Binge-Watch-Event auch ihren Weg ins deutsche Fernsehen findet.
Einem seltsamen Zufall gleich finden sich dabei zehn Menschen mit völlig unterschiedlichen Biographien in einem heruntergekommenen Hotel auf einer einsamen Insel in der französischen Karibik wieder. Die meisten hatten sich nach einer seltsamen Einladung einer flüchtigen Bekanntschaft aus ihrem Umfeld dorthin aufgemacht, um ein paar Tage Urlaub zu machen, oder wurden kürzlich als Bedienstete angestellt und eingeflogen. Kurz nach ihrer Ankunft sind aber die Telefonleitungen gekappt, im Dschungel wimmelt es vor Giftschlangen und die Essensvorräte werden auch bald zur Neige gehen.
Der Hintergrund: Jeder der Zehn hat in seinem vorherigen Leben irgendetwas Schreckliches verbrochen. Die erste Folge zeigt uns beispielsweise, wie eine der Gestrandeten das Vergewaltigungsopfer ihres Sohnes mit einem Stromkabel und einer Wasserpfütze zur Strecke brachte, damit es dem Sprössling nicht die rosige Zukunft auf der Eliteuniversität verbaut. Stück für Stück wird uns die Serie auch die Schandtaten der übrigen unfreiwilligen Teilnehmer enthüllen – und lädt die Zuschauer zur Maulwurfjagd ein: Denn einer der Zehn ist in Wirklichkeit der Hintermann dieser menschenverachtenden Veranstaltung.
Als gruselig-mystischer Rätselspaß erweist sich diese Serie dabei als tragfähiger als manche Dschungelcamp-Staffel. Denn auf der einsamen Insel, wo zehn unscheinbare Tunichtgute aufeinander gehetzt werden, ist schließlich immer was los. Ein Glücksgriff ist dabei auch die Programmierung bei ZDFneo. Denn in 6 Folgen am Stück ist diese Serie doch reizvoller als in einer „traditionelleren“ Ausstrahlung mit langer Wartezeit zwischen den Cliffhangern.
Klar, ein neuer Stern am Serienhimmel ist dieses Format nicht geworden – dazu verlässt es sich zu sehr auf seine einfache Grundidee und reiht im Zehn-Kleine-…-Stil einen hopsgegangenen Touristen an den anderen, bis am Schluss das große Geheimnis enthüllt wird. Als schmissiger Spaß zum zackigen „Wegglotzen“ funktioniert «They were ten» hingegen dank seiner gekonnten Inszenierung und einem gut besetzten Cast.
ZDFneo zeigt die 6 Folgen von «They were ten» am Stück am Samstag, den 21. November ab 00.00 Uhr
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