Das war dann doch zu viel des Guten. Der neueste RTL-Reality-Aufguss funktionierte zumindest im linearen Fernsehprogramm nicht.
An Reality-Shows, in denen C- oder D-Prominenz einige Tage lang mit anderen Fernsehsternchen ein Dach teilt, mangelt es dem deutschen Fernsehen derzeit sicherlich nicht. Die bekanntesten Genre-Vertreter sind sicherlich das derzeit von RTL zur Primetime gezeigte «Sommerhaus der Stars», gefolgt vom Sat.1-August-Event «Promi Big Brother». Neu in diesem Jahr gestartet sind der RTLZWEI-Sommererfolg «Kampf der Realitystars» und die Sat.1-Frühjahrsüberraschung «Promis unter Palmen». Nicht zu vergessen ist die Mutter dieser Programmfarbe, das RTL-Dschungelcamp. Mit diesen Sendungen ist aber offenbar genug Ware am Markt, denn ein Neustart von TV Now, den RTL acht Wochen lang dienstags gegen 22.15 Uhr im Linearen auswertete, punktete nicht.
Am 18. August lief die erste Episode von «Like Me – I’m Famous» bei RTL – 0,79 Millionen Menschen schauten zu – die Sendung musste sich hier gegen die Sat.1-Livesendung «Promi Big Brother» behaupten, tat es aber angesichts der erzielten 8,0 Prozent Marktanteil nicht. Eine Woche später stieg die Reichweite am Dienstagabend immerhin um 0,06 Millionen auf 0,85 Millionen, bei den Umworbenen stieg die Quote auf 8,5 Prozent. Am 1. September verbuchte die Reality-Show mit Folge drei schließlich ihr bestes Ergebnis der Staffel. Erzielt wurden bei den klassisch Umworbenen im Schnitt elf Prozent Marktanteil, höher sollte es also nicht mehr gehen. Daran lässt sich ablesen: Den Sprung über den Senderschnitt schaffte das Format nie.
1,29 Millionen Menschen sahen Anfang September zu. Eine weitere Woche später sicherte sich die vierte Primetime-Ausstrahlung bei RTL noch 1,14 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, bei den Umworbenen sackte die Quote aber auf einen Tiefstwert und lag nur noch bei 7,7 Prozent. Auf 7,9 Prozent verbesserte sich das Format eine Woche später bei den Jungen, gleichzeitig sank aber die Gesamt-Sehbeteiligung auf nur noch rund eine Million Fans des Reality-Formats.
Folge sechs verlor dann ziemlich genau 200.000 Zuschauer, sie erreichte also noch rund 0,8 Millionen Zuschauer insgesamt. Auch bei den klassisch Umworbenen sah es immer düsterer aus; die Quote sank auf 6,7 Prozent. Die siebte Folge, gezeigt Ende September, startete mit rund 15 Minuten Verspätung, also erst gegen halb elf Uhr abends. An den Werten änderte das nichts; bei den 14- bis 49-Jährigen verharrte man mit 6,1 Prozent im absolut roten Bereich. Insgesamt schauten 0,87 Millionen Menschen zu. Immerhin: Das in dieser Woche gezeigte Finale verbesserte sich wieder; es landete insgesamt bei rund 1,05 Millionen Zuschauern. 8,0 Prozent der Umworbenen schauten zu.
Für alle Zahlen gilt: TV Now hatte die Episoden vorab veröffentlicht, wie hoch dort die Aufrufzahlen sind, wurde nicht bekannt gegeben.
Im Linearen erreichte RTL mit den acht Folgen acht Prozent Marktanteil und somit ein recht niedriges Ergebnis. 0,44 Millionen umworbene Zuschauer waren dienstags dabei, insgesamt lag die Reichweite der Reality-Show bei 0,97 Millionen. Und für alle, die es nicht gesehen haben: Dabei waren unter anderem Filip Pavlovic, Melanie Müller, Don Francis, Aurelio Savina, Helena Fürst oder Alexander Molz.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel