Rechts. Deutsch. Radikal. Dafür weicht der eigentlich geplante Spielfilm «Django Unchained».
ProSieben will in der Primetime aktueller und meinungsstärker werden - schon am kommenden Montag, 28. September, wird der Privatsender daher nicht wie eigentlich geplant den Blockbuster
«Django Unchained» zeigen, sondern eine aktuelle Dokumentation mit Thilo Mischke. Ab 20.15 Uhr stehen zwei Stunden Sendezeit für
«ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal.» bereit.
"Dieses «ProSieben Spezial» ist die wichtigste Dokumentation der letzten Jahre auf ProSieben", sagt Senderchef Daniel Rosemann und fährt fort: "Thilo Mischke ist es in exzellenter Manier gelungen, ein so wichtiges und gleichzeitig brisantes Thema auf seine unverkennbare Art in einem Film zu behandeln. Wir möchten, dass möglichst viele Zuschauer diese einzigartige Recherche sehen und zeigen die Reportage deshalb zur besten Sendezeit."
Für ProSieben hat Journalist Thilo Mischke nach Senderangaben in den vergangenen 18 Monaten innerhalb rechter Netzwerke recherchiert und Anhänger verschiedener rechter und rechtsextremer Gruppierungen getroffen. Mischke sagt: "Man spricht nicht mit Nazis - auch ich war davon überzeugt. Allerdings entspricht es meiner journalistischen Pflicht erstmal jedem Menschen, unabhängig von seiner Einstellung, Aufmerksamkeit zu schenken. Es war nicht leicht die Menschen, die ich getroffen habe, ausreden zu lassen, aber es ist wichtig ihnen zuzuhören. Ich wollte unter allen Umständen vermeiden dieser menschenverachtenden Weltsicht eine Plattform zu bieten, aber ich wollte auch, dass wir verstehen, warum in Deutschland, 75 Jahre nach dem Krieg, immer noch eine beängstigende Faszination von dieser Ideologie ausgeht."
Es gibt 14 Kommentare zum Artikel
27.09.2020 18:31 Uhr 12
Die Polizei erwähnt es etwas häufiger da dort noch häufiger nach der Nationalität gefragt wird, die Boulevard-Medien erwähnen es immer.
Warum: Man lebt von Werbung oder Verkäufen, da wird psychologisch mit allen Mitteln gearbeitet um so viele wie möglich auf die Seite zu locken und möglichst lange zu halten.
Die ÖRR hingegen haben den Auftrag möglichst sachlich und neutral zu berichten (schaffen sie zugegebenermaßen nicht immer), da wird etwas länger überlegt ob der Ausländer-Status jetzt irgendeine Relevanz hatte.
Über alles berichten kannste sowieso nicht, wäre dann interessant im Einzelfall mal zu prüfen weshalb. Wahrscheinlich ists dann für die Quote gut, aber dann so irrelevant wie das Schwalben-Tattoo von Robbie Williams.
Natürlich gibts große Unterschiede zwischen ZDF und RTL. Das kann man auf ziemlich viel übertragen. Es gibt auch große Unterschiede zwischen Bild und Süddeutsche. Oder Welt und taz. Ist das jetzt schlecht? Ist deshalb automatisch die Bild besser als die Süddeutsche?
Unterschiede sind nötig. Jede Nachrichtensendung oder zeitung verfolgt ein anderes Ziel. Die Bild sucht den reißerischsten Clickbait des Tages und die "Die Zeit" spricht halt eher ein neutrales akademisches Publikum an.
Und während RTL ähnliche Ziele wie die Bild verfolgt, ist es beim ZDF eher vergleichbar mit der Süddeutschen, wobei halt der finanzielle Aspekt fehlt.
Du wirst in beiden Zeitungen unterschiedliche Nachrichten finden. Und während den Bild-Leser die Titten on Cora Schumacher oder irgendeiner rührenden Tier-Rettungs-Geschichte interessiert ist, ist der Süddeutschen Leser an andeen Dingen interessiert. Du wirst in keiner Zeitung alle Nachrichten finden. Nachrichten haben für jeden Leser oder Zuschauer eine andere Relevanz.
27.09.2020 20:49 Uhr 13
Bei der Mordmethode wäre ich vorsichtig. Wie deutsche Männer ihre Frau nun umbringen, ist egal. Das ändert nichts an der Tatsache. Tot ist tot.
Ich finde, so etwas gehört nicht in die Nachrichtensendungen, das ist Boulevard.
Die Talkshows, die bei der ARD laufen, spitzen eher in ihren Themen auf der rechte Seite zu. Man kann es auch links tun.
28.09.2020 08:37 Uhr 14