Der Verband Privater Medien hat sich für weitere Corona-Hilfen für die privaten TV- und Radioveranstalter in Deutschland ausgesprochen und aktuelle Legislativvorhaben kritisch in den Blick genommen.
VAUNET, der Verband Privater Medien, fordert weitere Corona-Hilfen für private Programme und Sender aus Funk und Fernsehen. "Auch wenn wir stolz darauf sind, dass unsere Redaktionen, Programmmacher und technisch Verantwortlichen unbeirrt Millionen Menschen in Deutschland rund um die Uhr tagesaktuell und verlässlich informieren, unterhalten und ihnen Orientierung bieten - die Corona-Pandemie bedeutet eine Zäsur für unsere Branche. Niemand kann heute seriös einschätzen, wie sie weiterverlaufen wird. Auch ohne eine Verschärfung der Lage ist eine nachhaltige Erholung auf dem Niveau von vor der Krise für die privaten Medien in weiter Ferne“, erklärte der VAUNET-Vorstandesvorsitzende Hans Demmel.
Die ersten Beschlüsse der Regierung zu Soforthilfen bezeichnete er als richtungsweisend. „Um den privaten Rundfunk wieder nachhaltig zu stabilisieren, wird es zusätzlicher Anreize bedürfen, etwa der Einbeziehung von TV-Produktionen in Ausfallfonds, Anreize für Werbeinvestitionen und die Kompensation von Verbreitungskosten in der Corona-Phase für private Sender“, ließ sich Demmel zitieren.
Dr. Nina Gerhardt, die als Stellvertreterin für den Fachbereich Audio zuständig ist, sagte: „Radio ist systemrelevant und darf keinen nachhaltigen Schaden nehmen, denn das hätte negative Auswirkungen auf die Gesellschaft." Gerhardt betonte, dass die Audionutzung über alle Verbreitungswege nicht erst seit Corona nachhaltig steige: "Wir freuen uns über digitale Nutzungszuwächse bei Webradio und DAB+, aber auch bei Audio-on-Demand-Angeboten wie Podcasts. Doch wir müssen wachsam bleiben, damit unsere Inhalte zukünftig auf digitalen Plattformen gefunden und diskriminierungsfrei dargestellt werden.“
Hans Demmel schied zudem am Mittwoch als Vorstandsvorsitzender aus. Annette Kümmel, Chief Sustainability Officer ProSiebenSat.1 Media SE, wurde einstimmig zur Nachfolgerin gewählt. Neu ist auch der Fachbereichsleiter Audio - hier fiel die Wahl auf FFH-Chef Marco Maier. "Mein klares Ziel ist es, starke Impulse beim Thema Nachhaltigkeit zu setzen und die Bedeutung unserer Mitgliedsunternehmen für unsere Gesellschaft prominent herauszustellen. Als Medienunternehmen haben wir seit jeher ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein - das hat gerade die Corona-Zeit gezeigt und das muss auch die Politik honorieren und die Rahmenbedingungen der privaten Medien schneller und mit mehr Mut zukunftsfähig machen", erklärte Kümmel. Maier ergänzte: "Für das private Radio wird es in den nächsten Monaten weiterhin um eine Abmilderung der Folgen von Corona für das besonders betroffene Radio gehen, aber auch um weitere geldwerte Themen insbesondere bei der weiteren Konkretisierung des Medienstaatsvertrags. Hier ist es mein Ziel, dass das Thema Radio die gleiche Präsenz in den weiteren Diskussionen hat, wie dies in der Vergangenheit gelungen ist, und dies auch zu entsprechenden Resultaten führt."
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