Der zwischenzeitliche Rennabbruch und das auf den Kopf gestellte Klassement schienen sich nicht schnell rumgesprochen zu haben. Für Formel1-Verhältnisse bei RTL liefs durchschnittlich. Erst in der Nachberichterstattung war ein Anstieg spürbar.
Die Formel1-Saison 2020 kennt (endlich) einen Sieger, der nicht von Mercedes stammt oder Max Verstappen heißt. Dementsprechend spannend und ungewöhnlich musste es am Sonntag beim Rennen in Monza zugegangen sein. Durch einen schweren Crash von Leclerc, der einen zwischenzeitlichen Rennabbruch zur Folge hatte, und einen unerlaubten Boxenstopp des Weltmeisterschafts-Führenden Lewis Hamilton wurde das Rennen nach halber Distanz auf den Kopf gestellt. Nach sehr vorhersehbaren, gar langweilig erscheinenden Rennen, gab es für Formel1-Fans mal wieder ein Spektakel zu sehen. Das drückte sich allerdings nicht sonderlich groß in den Zuschauerzahlen bei RTL aus. Insgesamt verfolgten 4,06 Millionen Zuschauer den Großen Preis von Monza, exakt dieselbe Reichweite wie vor einer Woche in Spa, als aus sportlicher Sicht alles seinen “normalen Lauf” genommen hatte. Dank geringerer TV--Nutzung am Nachmittag allgemein, ging die Sehbeteiligung um 0,8 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent nach oben.
Mit 25,1 Prozent Marktanteil egalisierte das spannende Rennen im Norden Italiens auch bei den 14- bis 49-Jährigen einen Wert aus der Vorwoche. Dieses Mal waren nur 1,06 statt 1,12 Millionen werberelevante Zuschauer dabei. Um einen Einfluss des spektakulären Verlaufs auf den Zuschauerschnitt zu sehen, muss man schon etwas genauer auf die Quoten schauen. Da die Berichterstattung nach dem Rennen im Schnitt um gut eine halbe Million Zuseher zulegte und ungewöhnlicherweise gefragter als das Rennen an sich war, lässt sich schon sagen, dass für die zweite (spannendere) Hälfte des Rennens wohl deutlich mehr Zuschauer eingeschaltet haben. Sowohl insgesamt als auch bei den Umworbenen stiegen die Marktanteile kurzzeitig auf über 28 Prozent an.
Während RTL am Nachmittag dank Spitzensport mit stark überdurchschnittlichen Einschaltquoten rechnen durfte, fiel der Sender am Abend selbst der sportlichen Konkurrenz zum Opfer. Da im ZDF die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ran durfte und auch noch eine neuer
«Tatort» im Ersten zu sehen war, taten sich
«Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf» ab 20.15 Uhr ziemlich schwer. Trotz Free-TV-Premiere schalteten insgesamt nur 1,40 Millionen Fernsehende ein, davon 0,80 Millionen 14- bis 49-Jährige. Die Sehbeteiligungen fielen dementsprechend mit 4,4 und 8,7 Prozent sehr dürftig aus.
Bereits am Vorabend war die Ausbeute für RTL schon sehr dünn. Dafür sorgte
«Heimlich verliebt». Die dritte Folge des neuen Formats band nur 1,48 Millionen Fernsehende an sich und musste sich mit 5,9 Prozent Gesamtmarktanteil zufrieden geben. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Sendung zum dritten Mal nicht ansatzweise an den Senderschnitt heran und verbuchte maue 8,7 Prozent.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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