Die RTL-Gruppe übernimmt die CNN-Anteile des Kölner Nachrichtensender n-tv und erhöht damit seinen Anteil am Sender auf 100 Prozent. Der bisherige Mitgesellschafter CNN gibt somit seine 50-Prozent Anteil am deutschen Sender ab, das gab RTL am Donnerstag bekannt. Das Vorhaben wurde den Kartell- und Medienbehörden bereits zur Genehmigung vorgelegt.
Bereits im Jahre 2002 ist RTL zur Hälfte in den Nachrichtensender n-tv eingestiegen und besaß damit ebenso wie CNN 50 Prozent. Der Nachrichten- und Wirtschaftskanal erreicht nach eigenen Angaben täglich mehr als fünf Millionen Zuschauer. Im Herbst 2004 wurde der Standort bereits von der Bundeshauptstadt Berlin in die RTL-Heimat Köln verlagert und nutzt dort ein volldigitalisiertes Sendezentrum. Die Redaktionsstandorte Frankfurt und Berlin wurden dabei allerdings nicht komplett aufgegeben.
Anke Schäferkordt, Chefin der deutschen RTL-Senderfamilie, blickt positiv in die Zukunft des Nachrichtensenders: "n-tv ist ein wichtiges Mitglied unserer komplementär aufgestellten Senderfamilie. Der geplante Schritt gibt n-tv den nötigen Handlungsspielraum für die strategischen Aufgaben der Zukunft. Wir danken unseren Partnern von CNN für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit."
Auch Jeff Kupsky, Executive Vice President EMEA von CNNs Muttergesellschaft Turner Broadcasting System (TBS) äußerte sich zur Abgabe der Anteile: "CNN und n-tv hatten über die Jahre ein sehr gut funktionierendes partnerschaftliches Verhältnis. Von Seiten TBS werden wir uns in Zukunft im deutschen Markt auf unsere eigenen Marken konzentrieren, auf CNN im Nachrichtenbereich und auf unsere Unterhaltungssender."
CNN International unterhält in Deutschland zwei Korrespondentenbüros in Berlin und Frankfurt und soll sein weltweites Publikum auch weiterhin mit nationalen Nachrichten aus Deutschland sowie seine deutschen Zuschauer mit Nachrichten aus aller Welt beliefern.