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Quo vadis, DCEU? Über die Zukunft von Batman, Wonder Woman & Co.

Das Marvel Cinematic Universe erfreut sich weltweit enormer Beliebtheit, doch auch Hauptkonkurrent DC hat nach einer längeren Phase des Ausprobierens zuletzt offenbar ebenfalls einen vielversprechenden Weg gefunden, wie man in Zukunft mit seinen Helden auf der großen Leinwand und dem heimischen Bildschirm verfahren will. Der ideale Zeitpunkt, um zurück- und vorauszublicken.

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Mit dem inzwischen eingestellten «Arrow» (Staffel 7 ist ab Anfang August hierzulande auf Netflix verfügbar), dessen geplantem Spin-off rund um die Canaries, «The Flash», «Supergirl», «Legends of Tomorrow», «Batwoman», (in Ansätzen) «Black Lightning» sowie demnächst «Superman & Lois» besteht das angesprochene „Arrowverse“ mittlerweile aus einer beachtlichen Anzahl an Produktionen; Titel wie das kurzlebige «Constantine» oder die beiden animierten Web-Miniserien «Vixen» und «Freedom Fighters: The Ray» müssten genau genommen ebenfalls Teil dieser Auflistung sein, sind in Deutschland allerdings bislang nicht veröffentlicht worden und um der übergeordneten Handlung folgen zu können, auch ehrlicherweise nicht zwingend erforderlich.

Aller Kritik an beispielsweise dem Look, der Rückschlüsse auf ein nicht unbegrenztes Budget zulässt, oder der zum Teil (vermeintlich) zu starken Fokussierung auf Liebesgeschichten zum Trotz: Im vergangenen Jahrzehnt ist fernab der Kinokassen unter der Federführung von Greg Berlanti etwas Beachtliches entstanden und es spricht viel dafür, dass diese Geschichte noch lange nicht auserzählt ist. Zumal es theoretisch nun sogar denkbar – wenn auch etwas abwegig – wäre, Figuren aus dem ebenfalls schon beendeten und eigentlich für sich stehenden «Gotham» zum Beispiel auf solche aus dem Dunstkreis von «Batwoman» treffen zu lassen. Alles in allem also ein wirklich kluger Schachzug, durch den mit sehr überschaubarem Aufwand maximaler Ertrag erzielt werden konnte: Die Community rätselt, spekuliert und sieht der DC-Zukunft voller Spannung entgegen.

Und tut dies umso mehr, seit eine der vielleicht spektakulärsten Casting-News der jüngeren Vergangenheit die Runde gemacht hat; ein Wunschszenario, das sich viele Fans in diversen Foren bereits länger ausgemalt hatten, sollte tatsächlich Realität werden: Michael Keaton, der den „Caped Crusader“ schon in «Batman » (1989) und «Batmans Rückkehr» (1992) mimte und im MCU als Vulture sein Unwesen treibt, wird wieder als Bruce Wayne zu sehen sein, was für die Treuesten der Treuen nur einen Schluss zulässt: DC plant, in absehbarer Zeit einen «Batman Beyond»-Movie zu produzieren, was womöglich zur Folge hat, dass vermehrt auch die hochgelobten Zeichentrickserien- und -filme aus dem eigenen Haus als etwaige Vorlagen für Realverfilmungen in Erwägung gezogen werden.

Denn besagter Batman Beyond, der in Deutschland unter dem Namen „Batman of the Future" Bekanntheit erlangte und gemeinsam mit einem ergrauten Bruce als Mentor das Verbrechen bekämpft, geht auf drei Männer zurück, die mit ihrem kreativen Schaffen (zum Beispiel: «Batman – The Animated Series», «Superman The Animated Series» oder «Justice League») mittlerweile mehrere Generationen für die DC-Helden und -Bösewichte begeistern konnten und damit den Grundstein für das inzwischen äußerste umfangreiche DCAMU, das DC Animated Movie Universe (zum Beispiel: «Justice League: War», «The Death of Superman», «Batman: Hush» oder demnächst «Batman: Death in the Family»), legten: Paul Dini, Alan Burnett und Bruce Timm. Ausreichend Inspirationsquellen wären also zweifelsohne vorhanden.


Dafür, dass man perspektivisch offenbar weniger bestrebt ist, alles unter einen Hut zu bringen, sondern eher darauf setzt, ein enorm vielfältiges Fiktionsangebot zu liefern, spricht vor allem die aktuelle Streamingstrategie des Unternehmens: 2018 erblickte in den USA mit DC Universe eine Plattform das Licht der Welt, die vornehmlich für all jene gedacht war, die vom Kampf zwischen Gut und Böse nie genug bekommen können und ihr inneres Kind wie auch ihr erwachsenes Ich gleichermaßen mit neuem Content versorgt sehen wollen: So entstand etwa eine nicht jugendfreie (animierte) Harley-Quinn-Serie, eine über Swamp Thing und sein schauriges Sumpfreich (inklusive schaurigem Schauspiel hinter den Kulissen), eine international auf Netflix beheimatete über die Titans, «Doom Patrol», die hierzulande bei prime video zu finden ist, oder mit «Young Justice: Outsiders», die heiß ersehnte dritte Season der von «Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit»-Schöpfer Greg Weisman erdachten Zeichentrickserie von außergewöhnlicher Qualität.



Mit dem kürzlich erfolgten Start von HBO Max zeichnet sich jedoch immer stärker ab, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der früher gelaunchte Video-on-Demand-Dienst von der Bildfläche verschwinden beziehungsweise in dem neuen Warner-Prestigeprojekt aufgehen wird. Dass zuletzt zudem angekündigt worden ist, dass sich J. J. Abrams der Justice League Dark annehmen wird und Zack Snyder tatsächlich den im Internet vehement geforderten „Snyder-Cut" (eine deutlich längere (Roh-)Fassung seines nach seinem Ausscheiden von Joss Whedon finalisierten und veränderten «Justice League»-Films) – eventuell gar als Miniserie – würde exklusiv für den VoD-Service realisieren dürfen, sind weitere Belege für den neuen Ansatz. Wenig später ließ der Filmemacher nämlich verlauten, dass die von ihm verantworteten Werke vielleicht auch eher als eigenes Universum betrachtet werden sollten, das nun einen (vorläufigen) Schlusspunkt erhält.

Diese Meldung passt auch zu Matt Reeves vor wenigen Wochen vorgestellten Plänen, neben «The Batman» mit Robert Pattinson als Fledermaus und damit Nachfolger von Ben Affleck auch für HBO Max die passende Prequel-Serie mit dem Titel Gotham P.D. zu produzieren, die unter Umständen Anleihen bei der mehrfach ausgezeichneten Comic-Reihe „Gotham Central“ machen könnte, für die „Masterminds" wie Ed Brubaker oder «The Old Guard»-Schöpfer Greg Rucka verantwortlich zeichneten. Und im Zusammenhang dieser Verkündung wurde außerdem erwähnt, dass das von dem Mann, der das «Planet der Affen»-Franchise revitalisieren durfte, kreierte „Universe" ebenfalls für sich stehen soll. Was auch aus dem Grund Sinn ergibt, weil DCs mehrfach prämierter «Joker» schließlich in einer weiteren Version von Gotham City spielt und das avisierte Sequel logischerweise ebenso.

Abschließend lässt sich folglich konstatieren, dass DC bewusst oder unbewusst recht früh die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, um seine Superhelden auf unterschiedlichste Weise mit- und unabhängig voneinander (publikumswirksam) die Welt retten zu lassen. Es wird nicht zu vermeiden sein, dass dadurch insgesamt alles vermutlich etwas unübersichtlicher daherkommt als bei Marvel. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass gerade das Erkunden der überaus individuell und originell gestalteten Ecken dieses Kosmos für manche schlicht jede Menge Abwechslung und Spaß bereithält.
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31.07.2020 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/120218
Florian Kaiser

super
schade


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Justice League Suicide Squad Batwoman The Dark Knight The Dark Knight Rises The Avengers Man of Steel 300 Watchmen – Die Wächter Batman v Superman: Dawn of Justice BvS Guardians of the Galaxy The Suicide Squad Stargirl Wonder Woman 84 Arrow The Flash

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Kingsdale
31.07.2020 11:31 Uhr 1
Nunja, was soll man sagen? Es gibt schon einiges an Fakten, wie es nun DC endlich schffen will, sein DCU besser aufzubauen. Aber es ist schon erschreckend, das man mit der Dark Knight Trilogie einen sehr guten Anfang hatte und darauf weiter hätte aufbauen können. Night Wing wäre eine Option gewesen. Aber dadurch das Warner Brothers immer in seine Filme reinquatschen und sie zu schnell zu Marvel aufholen wollten, kam alles ganz anders.



Nun scheint es aber auch den Verantwortlichen von WB ein Licht aufgegangen zu sein und die neuen Pläne hören sich interessant an.

Fakt ist: Zack Snyders Justice League wird einiges verändern! Seine Version ohne eine einzige Joss WhedonSzene wird viel düsterer. WB wollte das nicht und nicht nur wegen der Tragödie in Synders Famile wurde sovieles anders. Aber das ist Schnee von gestern. Die Snyder-Version wird ein anderer Film! Seine Version wie sie von anfang an sein sollte. Egal ob er als ganzer Film oder Mini-Serie auf HBOmaxx laufen wird, es wird eine Art neuer Anfang. Dazu kommt dann der Flash-Film. Dieser, auf Flashpoint bezogen, ändert die Zeitline. Barry will seine Mutter retten, reist in der Zeit zurück und löst damit eine Veränderte Zukunft aus. Als er in die Gegenwart zurückkommt ist alles anders. Batman (Michael Keaton) ist zu alt zum Kämpfen und ist eine Art Nick Fury der die anderen Helden als Mentor zur Seite steht und so auch ein neuer Batman eingeführt wird. Dieser dann sein Solo-Abentuer in Batman Beyound bestreiten wird. Wonder Woman und Aquaman kommen jeweils mit ihren Fortsetzungen wo verschiedene Cameo der anderen Helden geplant sind. Viele weitere Solo-Filme von neuen Helden aud dem DCU sind schon in Vorbereitung sodas in weiter Zukunft eine neue Justice League entstehen wird.

Und ihr fragt euch nun, wo da The Batman mit Rbert Patison reinpasst? Kurz gesagt: Gar nicht. The Batman steht erstmal für sich alleine und wird bei Erfolg zwar ausgebaut, stellt aber eine andere Zeitlinie da. Daher wird es zwei (Zeit)- Film-Linien geben.

Auch BenAffleck als Batman und Jaret Leto als Joker bekommen einen weiteren Auftritt! Nicht nur das der eigentliche Re-Cut von Suicide Squad noch erscheinen wird, Jaret Leto hat darin einen viel größeren Part als Jocker und noch einen Vertrag offen. Dieser erfüllt er in einem HBO-Film mit Affleck als Batman.



Das sind die bisherigen Pläne. Ich habe hier aber nicht alle Infos, auch über die neuen Helden einfliesen lassen, sonst würde es ein Roman geben. Aber das sind erstmal die Pläne von DC und WB. Schauen wir mal, ob sie es diesmal auf die Reihe bekommen.
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