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Spotify rutscht wieder in die roten Zahlen

Der Audio-Marktführer im Streaming-Bereich machte über 350 Millionen Euro Verlust. Die Podcast-Sparte lieferte kaum überzeugende Zahlen, der Anstieg der Nutzung hält sich trotz riesiger Investitionen in Grenzen.

Der europäische Streamingdienst Spotify ist durch das zweite Quartal wieder in die roten Zahlen gerutscht. Dass sich das Unternehmen, dessen Zahlen vom 1. April bis 30. Juni 2020 nun vorliegen, nicht im grünen Bereich halten konnte, hat verschiedene Gründe. Ein Problem ist das stagnierende Wachstum: Das Unternehmen legte gegenüber dem ersten Quartal nur um 41 Millionen auf 1,889 Milliarden Euro zu. Im zweiten Quartal 2019 verdiente man 1,667 Milliarden Euro.

Spotify erhöhte die Kosten – und wettete damit auf die eigene Zukunft. Man habe zuletzt große Deals mit namhaften Künstlern unterschrieben, um die hauseigenen Podcasts zu erhöhen. Das Unternehmen erhofft sich davon, dass man langfristig die Musikstreaming-Kosten drücken kann. Wie auch andere Dienstleister drückt die schwedische Firma einen großen Teil der Einnahmen an die Musikindustrie ab. Mit eigenen Sprachinhalten baue man sich dagegen exklusive und lizenzfreie Stunden an Unterhaltung auf.

Der Umsatz vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen belief sich im zweiten Quartal 2020 auf -356 Millionen Euro, im Vorjahresquartal lag man bei -76 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten des Jahres verdiente man noch eine Million Euro. Spotify musste zudem noch einen Einbruch der Werbeeinnahmen verkraften, diesen rückläufigen Trend führt man auf die Corona-Pandemie zurück. Der Spartenumsatz sank um 21 Prozent. „Unser Geschäft hat sich im zweiten Quartal gut entwickelt und operiert trotz der anhaltenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie weiterhin auf einem Niveau“, teilte das Unternehmen mit. Zuletzt holte man sich den Podcast-König Joe Rogan und bezahlte 100 Millionen US-Dollar an den Amerikaner. Es folgten Verträge mit Mark und Jay Duplass, dem TikTok-Star Addison Rae, Warner Bros. und DC Entertainment sowie Kim Kardashian. In diesen Tagen debütiert der Podcast der ehemaligen First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika, Michelle Obama.

Die Anzahl der monatlichen Benutzer wuchs um 29 Prozent auf 299 Millionen, die Premium-Abonnenten kletterten um 27 Prozent auf 138 Millionen Euro. Für das dritte Quartal erwartet man 312 bis 317 Millionen Nutzer, wovon etwa 140 Millionen einen monatlichen Betrag zahlen sollen. Ende des Jahres könne man sich 153 Millionen zahlende Kunden vorstellen. Vor wenigen Tagen kündigte Spotify die ersten Video-Podcast an. Die Bemühungen des Unternehmens sind groß, allerdings unterm Strich weiterhin bescheiden. Zwischen dem ersten und zweiten Quartal stiegen die Podcast-Nutzer nur von 19 auf 21 Prozent, obwohl man 1,5 Millionen Sendungen im Repertoire. Die Hälfte der Sendungen gingen in diesem Jahr an den Start, weshalb das Ergebnis unterm Strich noch nicht zufriedenstellend ist.
29.07.2020 14:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/120208
Fabian Riedner

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Blue7
29.07.2020 14:47 Uhr 1
Podcast über Spotify ist nicht brauchbar. Sobald man 10sek eines Podcast abgespielt hat wird die Folge über den Filter erledigte/angehörte Folgen schon ausgeblendet.

Man bekommt bis heute keine anständige Übersicht/Auflistung hin mit den aktuellsten/neusten Podcast die ich höre. Nur ein Best of abbonierte Podcast mit teils alten Folgen. Keine Sortierung nach neusten Folgen. Keine archivierung alter Folgen die ich eh nicht mehr höre. und und und.



Premium für 9,99€ ist mir zu teuer für das ich Songs aufs Smartphone laden kann bzw. den Shuffle Modus auf dem Smartphone deaktivieren kann.

Ich weiß die Musiker bekommen jetzt schon Centbeträge pro 100 gehören Song und verdienen nichts dran.

3,99€ für Spotify mit eingeschränkter Downloadfunktion a maximal 50/100 Songs oder Skipping der Songs von Free 10 auf 50 Tracks pro Stunde würde ich buchen.

Klangqualität von 128 statt 320kbit wäre auf Smartphone bei mir nicht relevant.
Fabian
29.07.2020 14:59 Uhr 2
Also das Problem kenne ich, aber mir sind die zehn Euro dies wert.
kauai
29.07.2020 17:15 Uhr 3
Für mich lohnt sich keiner der Musik-Streamingdienste, da ich die letztlich einfach zu selten nutzen würde. Stattdessen kaufe ich Songs und Alben lieber und hab sie dann dauerhaft auf dem Stick für den Arbeitsweg. Zu Hause streame ich auch gelegentlich kostenfrei diverse Radiosender, aber meist nur vereinzelt an Wochenenden im Sommer.
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