Ummantelt von der Sonderprogrammierung ging auch die Free-TV-Premiere von «Unter deutschen Betten» unter. Spezialsendung zu kurzfristig angekündigt?
Sehr kurzfristig warf Sat.1 das geplante Montagabend-Programm für umfangreiche Sondersendungen von «akte.» über das heikle Thema Kindesmissbrauch und vermisste Kinder über den Haufen. So startete die eingeplante Komödie eine Viertelstunde später und ab 22.15 Uhr übernahm bis in die Nacht hinein nochmal das Infomagazin mit ausführlicheren Berichten und längere Sendezeit als normal. Allerdings hielt sich das Interesse für die beiden
«akte. Spezial»-Sendungen in Grenzen. Zunächst schalteten für die eingeschobenen 15 Minuten vor dem Montagsspielfilm nur 0,84 Millionen Zuschauer ein, davon 0,39 Millionen 14- bis 49-Jährige. In der klassischen Zielgruppe betrug der Marktanteil magere 4,7 Prozent, insgesamt waren es nicht bessere 2,8 Prozent.
Noch tiefer nach unten ging es, als zwischendurch ab 20.30 Uhr die Free-TV-Premiere von
«Unter deutschen Betten» zu sehen war. Die Sehbeteiligung für die Komödie mit Veronica Ferres sank auf miese 4,0 Prozent bei 0,34 Millionen werberelevanten Zuschauern. Insgesamt blieben nur 0,79 Millionen Zuschauer für 2,6 Prozent dabei. Seit Anfang Juni sind am Montagabend in Sat.1 wieder Filme im Programm.
«High Society» und
«Im Schatten des Licht» machten in den vergangenen Wochen zwar auch keine mega Figur. mit 6,7 und 6,2 Prozent standen sie aber deutlich besser da, als die mies gelaufene Free-TV-Premiere an diesem Montag.
Als danach für knapp zwei Stunden wieder das «akte. Spezial» übernahm waren für Sat.1 weiter keine gute Zahlen in Sicht. Obwohl sich die Sondersendung den Marktanteil in der klassischen Zielgruppe im Vergleich zum Vorprogramm um 2,7 Prozentpunkte anhob, war man nach der schwachen Ausgangslage mit 6,7 Prozent immer noch mau unterwegs. Immerhin blieben im Schnitt 0,35 Millionen junge Zuschauer dran. Insgesamt waren bis in die späten Abendstunden 0,74 Millionen Fernsehende zum Thema Kindesentführung und -missbrauch dabei. Daraus ergaben sich 4,0 Prozent Gesamtmarktanteil. Damit lief die verlängerte «akte.»-Sendung auch nicht wirklich schlechter als die normalen Ausgaben am späten Montagabend. Am Ende stellt sich dennoch die Frage: Hätten für die ungewohnte Sonderprogrammierung von Sat.1 mehr eingeschaltet, wäre der Einschub des Themas früher bekannt gewesen? So hat es dem Sender wenig gebracht. Mehr Aufmerksamkeit gab es nicht.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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