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Die Kritiker: «Zimmer mit Stall – Feuer unterm Dach»

Eine Hochzeitsgesellschaft mit einem ätzenden Brautvater. Und ein grantiger Urbayer, der versehentlich seinen Stall anzündet.

Weitere Infos

«Zimmer mit Stall» ist eine Produktion der Roxy Film GmbH im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste. Produzenten sind Andreas Richter, Ursula Woerner und Annie Brunner. Das Drehbuch stammtt von Su Turhan und Christian Limmer ("Feuer unterm Dach"). Die Redaktion bei der ARD Degeto lag bei Sascha Mürl und Sascha Schwingel. Regie führte Ralf Huettner.
2018 startete Das Erste mit «Zimmer mit Stall» eine neue Freitagsfilmreihe, die mehrere bewährte Elemente seichter öffentlich-rechtlicher Komödienreihen bedient. Es gibt ein schönes Bergpanorama zu sehen, Missverständnisse mit sanftem Gagpotential und nicht allzu hoher dramatischer Fallhöhe und zudem Generationenkonflikte. Denn die Reihe, die bislang 3,68 bis 4,98 Millionen Menschen ansprach, dreht sich um den kauzigen Barthl Fuchsbichler (Friedrich von Thun), dessen elterlicher Hof nunmehr als hochverschuldete Bergpension der Ex-Stewardess Sophia (Aglaia Szyszkowitz) herhält.

Doch Barthl, der ständig mit seinen Mimosen spricht, erachtet den Hof weiterhin als "seinen" Hof, weshalb er andauernd über Sophias Tun und Dasein motzt. Sophia hat dabei schon genug Stress mit ihrer niedrigen Auftragslage und den anstrengenden Gästen, die dann mal vorbeischauen. So soll der Fuchsbichlerhof in «Zimmer mit Stall – Feuer unterm Dach» als Schauplatz großer Hochzeitsfeierlichkeiten dienen. Doch der Brautvater ist ein noch größerer Meckerfritze als Barthl. Und dann fackelt Barthl versehentlich auch noch seinen Stall ab …


Der Humor in «Zimmer mit Stall» ist weitestgehend angestaubt. Da versteht die Hochdeutsch sprechende Gutachterin der Versicherung bei der Besichtigung solche Regionalismen wie "granteln" nicht (ach, komm …), während Sophia denkt, die Gutachterin würde mit ihr reden, obwohl sie in ihr Diktiergerät spricht. Da mault der vornehme Brautvater in spe darüber, dass solche Bauern mit einem Bed & Breakfast ja wohl nicht kochen können, dort hofft Sophia, dass die Gutachterin Barthl mit all seinen Macken für vollkommen unzurechnungsfähig hält – und dann ist die Gutachterin selber eine, die mit Blumen spricht!

Aber Friedrich von Thun und Aglaia Szyszkowitz können den abgegriffenen Späßen noch immer was abgewinnen. Friedrich von Thun gibt den grantelnden Urbayer mit amüsanter Leichtigkeit. Und dass Barthl und Sophia sich zwar nicht wirklich grün sind, aber im nunmehr vierten Teil der Reihe sehr wohl gelernt haben, freundlich aneinander vorbeizuleben (und manchmal am selben Strang zu ziehen), sorgt für manche kleinere Überraschungen in ihrer Dynamik zueinander – vorbei ist die Meckermonotonie. Das kommt Aglaia Szyszkowitz zugute, die ihrer Figur ein paar Nuancen mehr abgewinnen darf als die Schablone "Zickig gegenüber dem armen Alten, pfiffig in Geschäftsdingen" zu Reihenbeginn gestattet hat.

Der Nebenplot rund um die Hochzeitsgesellschaft ist dagegen mit charakterlichen Abziehbildern bevölkert und extrem vorhersehbaren Lösungen versehen – da lieber mehr von Barthl, der Polizisten beschimpft und schlagfertige Antworten bekommt.

Fazit: Handwerklich völlig routiniert-souverän, erzählerisch etwas angestaubt, aber dank der Hauptdarsteller immer noch mit Witz.

«Zimmer mit Stall – Feuer unterm Dach» ist am 15. Mai 2020 zur Primetime im Ersten zu sehen.
14.05.2020 12:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/118264
Sidney Schering

super
schade


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Zimmer mit Stall Zimmer mit Stall – Feuer unterm Dach

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