Die Reichweiten des MDR-Radioprogramms mit den besten Hits der vergangenen Jahrzehnte sind zuletzt merklich geschrumpft.
Am 15. Juli ist für Deutschlands Radiomacher wieder Zeugnis-Tag. Dann werden die wichtigen Media-Analyse-Zahlen aktualisiert. Schon im April gab es eine solche Erhebung, doch jeweils die zweite eines Jahres im Sommer legt die Werbepreise für das komplette nächste Jahr fest. Bis zur MA II 2020 stellt sich Quotenmeter.de jede Woche die Frage: Wie steht es eigentlich um die langfristige Entwicklung Deutscher Sender im klassischen Radio, einem Feld, dem seit Jahren schon das Aussterben nachgesagt wird. Wir haben dazu die Langzeit-Entwicklung von elf großen Stationen überprüft.
Ob man beim Sender MDR Sachsen mit ein bisschen Neid auf die Werte von Bayern1 schaut? Im Kern ist die Ausrichtung beider Programme ähnlich. Beide Sender setzen auf eine breite Musikmischung, spielen alte Hits gepaart mit etwas softeren neuen Stücken. Während Bayern1 in den vergangenen Jahren jedoch um über zwölf Prozent in Sachen Reichweite pro Durchschnittstunde zulegen konnte, gingen die Ergebnisse bei der MDR-Welle um 10,7 Prozent zurück.
Dabei sahen die Werte bis 2017 noch recht gut aus. Sowohl im Hochsommer 2015 als auch bei den beiden Erhebungen 2016 lag MDR Sachsen bei über 400.000 Hörern pro Stunde. Im Hochsommer 2016 wurden sogar starke 467.000 Zuhörer festgestellt. Dass der Sender ein strategisches Problem hat, zeigte sich dann im Frühjahr 2017; die Hörerzahlen gingen auf 390.000 zurück, bei der zweiten MA im Jahr 2017 standen sogar nur noch 374.000 Hörer geschrieben.
Dieser Trend kehrte sich auch 2018 nur sehr kurz um: Linderung verschaffte zwar die MA I 2018 mit plötzlich wieder 408.000 Hörern pro durchschnittlicher Stunde, ein neuer Abfall der Zahlen folgte jedoch auf dem Fuße. Die MA II 2018 wies für MDR Sachsen noch 357.000 Hörer pro Durchschnittsstunde aus. Zuletzt griffen die herbeigeführten Programmmaßnahmen zumindest ein bisschen, bei den bei den beiden vergangenen Erhebungen stiegen die Zahlen wieder an: Auf 366.000 im Sommer 2019 und 392.000 nun im Frühjahr 2020.
Elena Pelzer und Silvio Zschage holen die Hörer des Senders inzwischen morgens aus den Federn, recht markant und zugleich ungewöhnlich für eine so große Welle sind die rund acht Minuten langen Nachrichten sowohl mittags um 13 Uhr als auch abends um 18 Uhr. Im Vormittags-Programm ist eine Expertensprechstunde integriert, von KFZ, bis Tiermedizin über Technik und hausärztlichem Rat sind hier viele Themen inbegriffen.
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