Die Kritiker: «Die Nacht der großen Flut»

Story
Die große Flutkatastrophe am 17. Februar 1962 traf Hamburg völlig unvorbereitet. Sie hinterließ 315 Tote und machte 20.000 Menschen obdachlos. Fast ein Fünftel des Hamburger Stadtgebietes stand unter Wasser. Die Wellen schwappten bis auf den Rathausmarkt.

Mittendrin in der Katastrophe versuchen die Familien Brandt, Langer und Sahm den gefährlichen Fluten zu entkommen. Überrascht von dem nächtlichen Eindringen des Wassers fliehen sie in höher gelegene Stadtgebiete, harren auf ihren Hausdächern aus oder quälen sich direkt durch die aufsteigenden Fluten.

Der damalige Hamburger Innensenator und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt versucht währenddessen die chaotischen Verhältnisse im Krisenstab unter Kontrolle zu bekommen. Er übernimmt die Leitung und fordert umgehend Unterstützung von Bundeswehr und NATO an. Doch für viele Menschen kommt mittlerweile jede Hilfe zu spät…

Darsteller
Florian Lukas («Kammerflimmern», «Liegen lernen») ist Horst Sahm
Christiane Paul («Echte Männer», «Marlene», «Im Juli») ist Gerda Brandt
Ulrich Tukur («Das Milliardenspiel», «Die Spur des Bernsteinzimmers») ist Helmut Schmidt
Tom Jahn («Elbe», «Der letzte Zeuge», «Abschnitt 40») ist Konrad Langer
Produzent: Ulrich Lenze
Buch und Regie: Raymond Ley

Kritik
Das aufwendig produzierte Doku-Drama von NDR und ARTE gibt ein realistisches und bedrückendes Bild der damaligen Katastrophe wieder. Zeitzeugen schildern die Vorgänge durch eingespielte Kommentare, während die Schauspieler, allen voran Florian Lukas als Horst Sahm, mit ihrer Darstellung dem Film die nötige emotionale Tiefe geben und in ihrem Handeln über die gesamte Länge überzeugen.

Den vermeintlich kleinen Leuten wird somit durch die bisher nie geschilderten Erlebnisse und Aspekte der Hamburger Sturmflut ein kleines filmisches Denkmal gesetzt.

ARTE zeigt «Die Nacht der großen Flut» am Freitag, 28. Oktober 2005, um 20.40 Uhr. Das Erste wiederholt das Doku-Drama am Freitag, 4. November 2005, um 21.45 Uhr.