ProSiebenSat.1 hat die Pläne, die Red Arrow Studios zu veräußern, vorübergehend aufgegeben. Der Grund dafür? Wie so oft in diesen Tagen ist es Corona.
Die Red Arrow Studios und ProSiebenSat.1 lassen sich doch nicht so einfach trennen: Schon länger steht im Raum, dass ProSiebenSat.1 seine Tochterfirma verkaufen will – doch nachdem schon im Dezember 2019 halbwegs konkrete Aussichten auf einen Verkauf der Produktionsschmiede abgeblasen wurden und sich in den letzten Wochen wieder entsprechende Meldungen und Gerüchte über einen Deal häuften, sagt der Medienkonzern den Red-Arrow-Verkauf erneut ab. Die Red Arrow Studios, die unter anderem den Amazon-Dauerrenner «Bosch» und die kontrovers diskutierte Netflix-Sendung «Love Is Blind» verantworten, bleiben zunächst einmal im Hause ProSiebenSat.1.
Wie 'Deadline Hollywood' mitteilt, liegt dies wohl an der Coronavirus-Pandemie: Aufgrund der schon absehbaren und mit einem Blick in die Zukunft noch intensiver befürchteten Auswirkungen der Pandemie auf die Weltwirtschaft generell und die Medienbranche im Speziellen, will ProSiebenSat.1 kein Risiko eingehen, indem ein so großer Einschnitt in seine Struktur vorgenommen wird. Die Red Arrow Studios umfassen 20 Produktionsfirmen und machen sowohl Projekte für ProSiebenSat.1-Konkurrenten (etwa «Krass Schule» für RTLZWEI) als auch Formate für ProSiebenSat.1-Sender.
2019 war für die Red Arrow Studios laut Angaben von ProSiebenSat.1 ein Rekordjahr – da lässt sich mutmaßen, dass sich der Konzern noch vor einigen Wochen eine größere Summe für den Verkauf ausgemalt hat, als jetzt irgendeine Medienfirma zu zahlen gewillt wäre. 'Reuters' spekulierte kürzlich noch, dass Red Arrow 250 Millionen Dollar wert ist.
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