Welche Quoten-Themen kamen in den vergangenen Tagen zu kurz? Unter anderem: Eine arte-Reportage über Deutschland bei Nacht.
Und plötzlich waren alle weg
Das Erste Deutsche Fernsehen, das abends teilweise an die sieben Millionen Zuschauer mit fiktionalen Stoffen wie «Nord bei Nordwest» oder gar zehn Millionen mit neuen «Tatort»-Ausgaben fesselt und dabei nicht selten die Marke von 20 Prozent Marktanteil überspringt, kommt ganz selten auf sehr niedrige Quoten. Und quasi nie auf null Prozent. Quasi. Denn es gibt eine nächtliche Sendung, die sehr schwach frequentiert ist: Die
«Deutschland-Bilder», die der Sender unregelmäßig am frühen Morgen als Füller ausstrahlt. Am frühen Dienstagmorgen zurückliegender Woche kamen die Aufnahmen bei den 14- bis 49-Jährigen in der Tat auf 0,0 Prozent Marktanteil. Derselbe Wert wurde übrigens auch schon am frühen Sonntagmorgen des 9. Februars gemessen. In beiden Fällen startete die Sendung gegen halb fünf Uhr morgens. Insgesamt sahen 50.000 und 60.000 Menschen zu.
Durchaus kurios: Die Sendung ist nicht immer ein absoluter Abschaltgrund: Als das Format am 4. Februar, ebenfalls ein Dienstag, ab 5.25 Uhr lief und quasi die Zeit bis zum Start des «Morgenmagazins» überbrücken sollte, lagen die ermittelten Quoten bei recht wunderbaren 11,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
RTLplus punktet mit deutscher True-Crime-Sendung
Vergangene Woche wurde bekannt, dass der zur Mediengruppe RTL Deutschland gehörende Best-Ager-Sender RTLplus ab Ende Februar Erstausstrahlungen eines «Anwälte der Toten»-Spin-Offs ausstrahlen wird. In diesem sollen Geschichten über Verbrechen, die Deutschland bewegten, erzählt werden. Schon jetzt präsentiert sich «Anwälte der Toten» im Abendprogramm bei RTLplus erfolgreich. Vergangenen Mittwoch landete die Sendung im besten Fall bei rund 375.000 Zuschauern ab drei Jahren (Ausgabe ab 22.45 Uhr). Auf vergleichbare rund 370.000 Fans kam eine zuvor ab 21.55 Uhr gesendete Episode.
Dunkelheit
Eine Reportage über Deutschland bei Nacht zeigte der deutsch-französische Kultursender arte am zurückliegenden Donnerstag: Auf der Schwäbischen Alb bot die Dokumentation einen ungetrübten Blick auf Mars, Jupiter und Venus, Sterne und Sternschnuppen. Sie führte in die Allgäuer Alpen, das Wattenmeer, an den Bodensee und viele andere Orte, wo die die Natur in der Nacht Überraschungen bereithält. Und sie stellte Menschen vor, die in der Nacht aktiv sind oder sie erforschen. So organisiert der Physiklehrer Till Credner für seine Schüler, die Hobbyastronomen sind, auf der Ostalb regelmäßig Meteorcamps. In den Straßen von Berlin ist die Biologin Carolin Weh nachts Waschbären auf der Spur, am Bodensee untersuchen Biologinnen das Bewegungsmuster von Fledermäusen, und im Jenaer Forst beobachtet der Chemiker Stefan Schramm balzende Glühwürmchen…. Nach arte-Angaben kam die Erstausstrahlung von
«Deutschland bei Nacht – Zauber der Dunkelheit» am zurückliegenden Donnerstag ab 20.15 Uhr auf rund 327.000 Zuschauer. Ein ordentlicher, aber kein herausragender Wert. Zum Vergleich: Am Abend zuvor, dem Mittwoch, kam die Produktion
«Die Nile Hilton Affäre» auf rund 540.000 Seher.
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