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Instagram: Erfolgreicher als YouTube und so unverzichtbar für Facebook

Herzlich Willkommen im Netz! Laut Informationen, die Bloomberg vorliegen, hat Instagram im vergangenen Jahr deutlich größere Werbeeinnahmen gemacht als Alphabets Video-Portal YouTube. Über ein Viertel aller Facebook-Einnahmen stammen mittlerweile von Instagram. Außerdem werfen wir einen blick auf die Zahlen von Konkurrent Snapchat.

Eigentlich veröffentlicht Facebook die Daten des separaten Netzwerks Instagram, dass sich auf das Bilder-Posting spezialisiert hat, nicht, sondern versteckt den Einfluss des wahnsinnig schnell wachsenden Netzwerks in den allgemeinen Geschäftszahlen von Facebook. Doch der US-Seite Bloomberg wurden nun aus einer anonymen Quelle Insider-Informationen zugespielt, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Demnach brachte die App Mark Zuckerbergs Konzern 2019 etwa 20 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen ein. Damit übertrifft Instagram sogar die Werbeeinnahmen von YouTube, der größten Videoplattform der Welt, und das um satte fünf Milliarden Dollar. Denn Mutterkonzern Alphabet hatte am Montag zum ersten Mal die offiziellen Werbeeinnahmen von YouTube veröffentlicht. Diese betrugen im vergangenen Jahr 15,1 Milliarden Dollar. Dass Instagram auf dem Werbemarkt so viel gefragter als der Videodienst von Google ist, kommt trotz des stetigen Nutzerwachstums durchaus überraschend. Seit 2018 hat Facebook keine konkreten Angaben mehr über die Nutzungszahlen gemacht. Damals überschritt Instagram die die Grenze von einer Milliarden aktiver Accounts.

Instagram ist für die Zukunft von Facebook immer zentraler geworden, da Nutzer und Werbetreibende in Scharen auf die App zugreifen, auch wenn sich das Umsatzwachstum im wichtigsten sozialen Netzwerk verlangsamt. Dennoch gibt Facebook die Einnahmen von Instagram in den Gewinnberichten nicht gesondert an, sondern zieht es vor, den Dienst in eine “Familie von Apps” zu integrieren. Das Team, das für den direkten Nachrichtenversand auf Instagram verantwortlich ist, berichtet jetzt beispielsweise an das Facebook-Messenger-Team. Außerdem änderte das Unternehmen das Branding erst kürzlich von “Instagram” auf "Instagram from Facebook", ähnlich wurde auch mit anderen großen Diensten, wie etwa Whatsapp, vorgegangen.

Als Instagram von Facebook übernommen wurde, hatte es kein Modell zur Erzielung von Einnahmen. Jetzt verdient die App auf dieselbe Weise Geld wie Facebook: durch den Verkauf von Werbung, die wie normale Beiträge im Hauptfeed der App aussieht und inzwischen auch in gesponsorte "Stories"-Beiträge integriert wurde. Facebook hat in den letzten Jahren die Häufigkeit von Anzeigen auf Instagram erhöht, da der Facebook-Newsfeed mit Marketingbeiträgen immer mehr gesättigt ist und trotzdem weiteres Umsatzwachstum gewährleistet werden sollte. Wie wichtig Instagram inzwischen für Facebook wirklich geworden ist, blieb lange Zeit Spekulation. Bis jetzt, denn über ein Viertel aller Werbeeinnahmen sprechen eine deutliche Sprache.

Facebook mit Sitz in Menlo Park, Kalifornien, das weltweit größte Social-Media-Unternehmen, wird derzeit vom US-Justizministerium, der Federal Trade Commission und Generalstaatsanwälten im ganzen Land kartellrechtlich untersucht. Der beträchtliche Beitrag von Instagram zum Gesamtumsatz des Unternehmens könnte erklären, warum der Vorstandsvorsitzende Mark Zuckerberg sich gegen Aufrufe zur Auflösung von Facebook gewehrt hat, die unter anderem von der US-Senatorin Elizabeth Warren, einer demokratischen Präsidentschaftskandidatin, erhoben wurden. Einige Kritiker, darunter der Mitbegründer von Facebook, Chris Hughes, meinten, dass Zuckerbergs Plan, die verschiedenen Apps des Unternehmens, zu denen auch WhatsApp und Messenger gehören, enger zu vereinen, die Auflösung aus technischer Sicht erschweren könnte.

Snapchat: Steigende Nutzerzahlen beschwichtigen enttäuschende Geschäftszahlen


Während Konkurrent Instagram weiter davon schwebt, schlägt sich das einst schon totgesagte Snapchat weiter tapfer auf dem Markt. Da die App auch 2019 noch deutliche Millionenverluste zu verzeichnen hatte, wurde der Kurs ihrer Aktien in den USA mit einem minus von 12 Prozent bestraft. Großer positiver Lichtblick ist allerdings der starke Nutzeranstieg im vierten Quartal. In den vergangenen drei Monaten lockte Snapchat acht Millionen neue Nutzer an. Wie das Netzwerk in Zukunft jedoch einmal schwarze Zahlen schreiben will, bleibt weiter in den Sternen geschrieben.

So verlor Snapchat alleine im letzten Quartal von 2019 satte 240 Millionen Dollar netto und weitete den Verlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum um weitere 49 Millionen Dollar aus. Die Umsatzentwicklung zeigt dagegen weiter nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse um 44 Prozent auf 561 Millionen Dollar im letzten Kalenderquartal. Damit lagen die Geschäftszahlen allerdings leicht unter den Erwartungen, die sogar mit 563 Millionen Dollar rechneten, weshalb Snapchat an der Börse von den Aktionären leicht abgestraft wurde.

Sehr viel Freude bereiteten dagegen die aktiven Nutzerzahlen, die in der Vergangenheit sehr kritisch beäugt wurden, als man sich mit Designumstellungen wenig Freunde machte und so von einigen mit Blick auf die starke Konkurrenz auf dem Markt schon totgesagt wurde. Snapchat belehrt diese Zweifler mit einem unerwartet hohen Nutzeranstieg eines besseren. Allein im Weihnachtsquartal konnte Snapchat mit 218 Millionen täglich aktiven Nutzern einen Zuwachs von acht Millionen Snapchattern verzeichnen – die Prognosen hatten lediglich bei 215 Millionen Nutzern gelegen. 2019 zählte Snapchat insgesamt 31 Millionen mehr Nutzer als im Vorjahr.
07.02.2020 18:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/115632
Niklas Spitz

super
schade


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