Abgeschoben zu Sat.1 Gold waren die Sat.1-Pseudo-Crime-Formate «K11» und «Niedrig und Kuhnt» nie so wirklich tot. Sat.1 will die zähen Formate deshalb mit neuen Folgen wiederbeleben. Welche Zuschauerschaft sorgt für den anhaltenden Erfolg?
These: Seit 2015 gibt es keine neuen Fälle mehr von
«Niedrig und Kuhnt - Kommissare ermitteln». Dennoch hält sich das Ermittlerduo mit alten Folgen seit Jahren wacker im Programm von Sat.1 Gold und sorgt dort für sehr zufriedenstellende Einschaltquoten. Mit 1942 Ausgaben kann der Sender auf ein riesiges Archiv an Episoden zurückgreifen und den Erfolg des Formats seit Jahren konservieren. Weiter auf der Suche nach zuverlässigen Quotengaranten im Vorabendprogramm ist Sat.1 nun wieder auf die alten Pseudo-Crime-Formate gekommen. Sowohl
«K11 - Kommissare im Einsatz» als auch «Niedrig und Kuhnt» sollen mit neuen Folgen weitergehen und hoffentlich den Erfolg von Sat.1 Gold zurücktransportieren. Für letzteres Format wird es allerdings nicht mit dem gewohnten Duo weitergehen, da Conny Niedrig ausgestiegen ist. Bernie Kuhnt soll nun gemeinsam mit Lara Grünberg, bekannt aus der
«Ruhrpottwache», in
«Grünberg und Kuhnt» gegen Schwerverbrecher ermitteln. Wir haben einmal den Vorabend-Erfolg bei Sat.1 Gold unter die Lupe genommen, um zu schauen, wie sich die Fanbase rund um das alte filmpool-Format 2020 vor dem Revival zusammenstellt.
Die nackten Zahlen: Am Vorabend zählt Sat.1 Gold momentan jeweils um 19 Uhr auf eine alte Folge von «Niedrig und Kuhnt». Am Dienstag, den 28. Januar 2020 schalteten knapp eine halbe Millionen Zuschauer beim Nischensender ein. Sat.1 Gold erfreute sich an guten 1,9 Prozent Gesamtmarktanteil. In der werberelevanten Zielgruppe waren die Ermittler mit 1,6 Prozent nicht ganz so erfolgreich unterwegs, mit 0,10 Millionen klassisch Umworbenen aber immer noch im grünen Rahmen. Passend zum Senderkonzept stammten die meisten Zuschauer aus dem gehobenen Alter. 390.000 der 490.000 Zuseher waren mindestens 50 Jahre alt. Die 50- bis 64- Jährigen machten dabei den größten Teil aus, sie stellten 0,23 Millionen Zuschauer. Die Senioren landeten mit 0,16 Millionen dahinter. Die 40- bis 49-Jährigen machten 0,06 Millionen Zuschauer aus. Die absoluten Zuschauerzahlen in den übrigen jüngeren Altersklassen lagen alle unter 0,03 Millionen.
Analog zu den absoluten Zahlen erfuhren «Niedrig und Kuhnt» bei den 50- bis 64-Jährigen auch die höchste Sehbeteiligung. Um 19 Uhr kamen sie auf ordentliche 2,9 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe. Auch bei den Vierzigern waren sie mit 2,1 Prozent sehr beliebt. Obwohl die Zahl der Teenager unter 10.000 ausfiel, stellten sie hier gute 1,8 Prozent Marktanteil. Am wenigsten Interesse wurde bei den 30- bis 39-Jährigen erzielt, wo die Sehbeteiligung nur ein Prozent betrug.
In der Geschlechterverteilung waren im Durchschnitt drei von fünf Zuschauern weiblich. Bei den Frauen ergatterte «Niedrig und Kuhnt» 2,2 Prozent Marktanteil, bei den Männern waren es 1,8 Prozent. Passend zum hohen Altersschnitt hatten die meisten Zuschauer (0,32 Millionen) als höchsten Bildungsabschluss die Volks- oder Hauptschule abgeschlossen. Es folgte die weiterführende Schule ohne Abitur, während insgesamt kaum Abiturienten oder Studenten zusahen.
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