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Die zehn erfolgreichsten Filme des deutschen Kinojahres 2019

Oder: Der Rest der Kinowelt gegen Disneys Erfolgszug. Das waren 2019 in Deutschland die größten Kassenschlager des Jahres.

Platz 10: «Captain Marvel»
Disney, die Erste; Marvel, die Erste: Im März 2019 düste mit «Captain Marvel» der letzte Baustein des Marvel Cinematic Universe in die Kinos, der vor dem großen Finale der Saga rund um Iron Man, Captain America, Thanos und den Infinity-Handschuh fehlte. Inszeniert von Anna Boden und Ryan Fleck, etablierte der Film Brie Larson als kämpferische Superheldin, die sich ihrer Identität nicht sicher ist. Versehen mit 1990er-Jahre-Setting und einigem Weltallbombast, erreichte die Comicadaption 2,08 Millionen Kinobesucherinnen und Kinobesucher.

Platz 9: «Jumanji: The Next Level»
2018 versäumte die Abenteuerkomödie «Jumanji: Willkommen im Dschungel» mit zwei Millionen Ticketverkäufen denkbar knapp den Einzug in die Top Ten der Jahrescharts. Doch dieses Mal hat es für das Dschungelabenteuer mit Videospieldramaturgie geklappt: Jack Black, Karen Gillan, Dwayne Johnson und Kevin Hart lockten bislang 2,22 Millionen Menschen in die Kinos. Der Filmspaß von Regisseur Jake Kasdan kam bei der Kritik gut an und enthält einen Hinweis auf eine mögliche Story für eine weitere Fortsetzung. Eine offizielle Ankündigung ist aber bislang nicht erfolgt.

Platz 8: «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt»
Der erste große Hit des Jahres 2019 entführte 2,27 Millionen Animationsfans (erneut) in die Welt freundlicher Wikinger und knuddeliger Drachen: Die «Drachenzähmen leicht gemacht»-Saga fand Anfang 2019 ihr furioses Finale, indem neue Gegner, alte Freunde, frisch entdeckte Drachen und ungeahnte Fähigkeiten in die Waagschale geworfen werden. Inszeniert von Dean DeBlois, kam dieses Trilogiefinale bei der Kritik und bei den Fans der Reihe zumeist sehr löblich an – und Rang acht der Jahrescharts kann sich wirtschaftlich auch nicht lumpen lassen.

Platz 7: «Pets 2»
Der computeranimierte Megahit «Pets» geht weiter – und auch wenn die 2,48 Millionen verkauften Tickets im Vergleich zum Ergebnis des Originals (3,85 Millionen Ticketverkäufe) etwas blass aussehen, so brachte es Teil zwei der tierischen Komödienreihe immerhin auf den siebten Rang der deutschen Jahrescharts. Auf Tierfreunde ist in den hiesigen Lichtspielhäusern wohl durchaus Verlass. Die von Chris Renaud und Jonathan del Val inszenierte Komödie genoss zwar bloß mäßigen Rückhalt seitens der Presse, aber mit einem Synchro-Cast, der unter anderem Jan Josef Liefers und Jella Haase umfasst, lässt sich halt ebenfalls locken. Frau Haase meldet sich in ein paar Plätzen übrigens zurück ..!

Platz 6: «Joker»
Vor allem in den US-amerikanischen Medien wurde vorab wahnsinnig viel über den neuen Film von «Hangover»-Regisseur Todd Phillips diskutiert: Urplötzlich ließen sich Unmengen an Essays darüber finden, ob es verantwortlich sei, einen Film zu drehen, dessen Mittelpunkt eine Schurkenfigur ist. Das Attentat auf eine «The Dark Knight Rises»-Vorpremiere wurde wieder ins mediale Scheinwerferlicht gezerrt, vollkommen unabhängig davon, dass mehrere DC- und Batman-Filme sowie ein Joker-Realfilm seither gestartet sind, ohne dass was passiert ist. Diverse Portale dichteten «Joker» ungesehen an, gewaltverherrlichend zu sein. Und, das Ende vom Lied? Weltweit durchbrach die Comicadaption die Eine-Milliarde-Dollar-Marke an den Kinokassen, niemandem wurde ernstlich weh getan und eine Treppe in der Bronx wurde zur Touristenattraktion. In Deutschland wiederum wurden 4,09 Millionen Eintrittskarten verkauft und in einer langen Reihe an Lobeshymnen und stinkwütenden Verrissen für den Film stach unsere irritiert-schulterzuckende Kritik heraus.

Platz 5: «Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers»
Disney, die Zweite: J. J. Abrams, Regisseur der siebten «Star Wars»-Episode, kehrt für das Trilogie-Finale zurück – und versucht sich an einem Kompromiss zwischen den diversen Ansätzen, die diese Weltraumsaga ausmachen. Darüber, wie gelungen oder misslungen dieser Kompromiss denn nun ist, wird seit Ende Dezember in den sozialen Netzwerken sowie auf Filmportalen emsig gestritten. So oder so: An den deutschen Kinokassen reichte es (bislang) für 4,97 Millionen verkaufte Eintrittskarten. Die einstige Dominanz der Weltall-Geschichten ist somit wohl ein Ding der Vergangenheit, dessen ungeachtet sind die Lucasfilm-Produktionen weiterhin bemerkenswerte Kassenschlager.

Platz 4: «Das perfekte Geheimnis»
Geballte Starpower in Form von Jella Haase, Jessica Schwarz, Karoline Herfurth, Elyas M'Barek, Frederick Lau, Jan Josef Liefers und Florian David Fitz, gepaart mit einer im Ausland bereits bestens bewährten Prämisse: Die italienische Dramödie «Perfect Strangers», die beispielsweise schon in Frankreich neu verfilmt wurde (als «Le Jeu» bei Netflix abrufbar), handelt von drei Pärchen und einem gemeinsamen Freund, die auf einer Dinner-Party abmachen, sämtliche übers Handy eingehende Kommunikation offen zu legen. Trotz einiger Kritik, Bora Dagtekin hätte sich wenig eigene Gedanken gemacht (abgesehen von einem neuen, homophoben Schluss), lockte die Komödie (bisher) fünf Millionen Menschen in die deutschen Kinos.

Platz 3: «Avengers || Endgame»
Disney, die Dritte; Marvel, die Zweite: Mit dem Superheldenepos «Avengers || Endgame» bringt das Regie-Duo Joe & Anthony Russo die Heldinnen und Helden sowie auch einige Fieslinge aus elf Jahren Marvel Cinematic Universe zusammen. Was dramatisch mit der Verarbeitung des schockierenden Endes von «Avengers | Infinity War» beginnt, steigert sich schrittweise zu einem kuriosen Raubzug und letztlich in ein pompöses Finale. Unsere Kinoredaktion war sehr angetan, und mit 5,13 Millionen Besucherinnen und Besuchern in Deutschland sowie mit einem globalen Einspielergebnis von zirka 2,8 Milliarden Dollar (Rang eins der weltweiten Kinocharts) ist die Big-Budget-Produktion zudem ein beachtlicher Erfolg.

Platz 2: «Der König der Löwen»
Disney, die Vierte: Im Kinosommer brachte das Studio mit Jon Favreaus «Der König der Löwen» ein in praktisch fotorealistischer Computeranimation gehaltenes Remake des gleichnamigen 1990er-Zeichentrickklassikers heraus. Während die Kritik abseits der technologischen Leistung kaum ein gutes Haar an diesem Neuaufguss ließ, stürmte das Publikum in Scharen in die Lichtspielhäuser. Global winkten über 1,65 Milliarden Dollar, das entspricht derzeit Platz sieben der ewigen Kinobestenliste. In Deutschland wiederum wurden rund 5,55 Millionen Eintrittskarten verkauft.

Platz 1: «Die Eiskönigin II»
Disney, die Fünfte: Der Milliarden-Dollar-Hit «Die Eiskönigin» ging im Kinowinter in die zweite Runde. Unter der Regie von Jennifer Lee und Chris Buck erzählt «Die Eiskönigin II» neue Abenteuer von Elsa, ihrer quirligen Schwester Anna, dem dümmlichen Schneemann Olaf und ihren Freunden. Während das Original 2013 auf 4,76 Millionen Menschen kam, begeisterte die Fortsetzung 6,40 Millionen Filmfans für einen Kinobesuch. Unserem Kino-Kritiker war das Ganze eher gleichgültig, doch angesichts der positiven Publikumsresonanz dürfte ein dritter Teil gar nicht so unwahrscheinlich sein.
22.01.2020 22:01 Uhr Kurz-URL: qmde.de/115232
Sidney Schering

super
schade

67 %
33 %

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